Donnerstag, 7. Februar 2019

Anwohner reagieren auf Scheckübergabe der Ministerin an den Verein

Sehr geehrte Frau Ministerin Britta Ernst,

wie wir aus dem Artikel der MOZ vom 30. Januar 2019 entnehmen konnten, überreichen Sie am kommenden Donnerstag dem Sportverein Grün-Weiss-Ahrensfelde einen Förderscheck über 485.000 Euro. Die Förderung ist für den Bau eines weiteren Kunstrasensportplatz sowie einer 400-Meter-Tartanbahn vorgesehen.

Das ist sehr positiv für den Verein, aber für die Anwohner des angrenzenden Wohnparks werden die Lärmimmissionen noch unzumutbarer.

Bereits 2015 wurde der Gemeindevertretung, eine Petition und die Unterschriftenliste von 172 Anwohnern untermauerte Forderung nach baulichen Maßnahmen zum Schutz der Anwohner vor störendem und gesundheitsschädlichem Lärm übergeben. Der Bau einer Lärmschutzwand am Kunstrasenplatz wurde von der Gemeindeverwaltung abgelehnt.

Inzwischen hat der Trainings- und Spielbetrieb und damit die Lärmbelästigung zugenommen. Nun verschärft sich die Situation durch den Bau des 2. Kunstrasenplatzes und die geplante tägliche Ausdehnung des Spiel-und Trainingsbetriebes bis 22.00 Uhr noch mehr für die Anwohner.

Schon bei der derzeitigen Situation ist die Lärmbelästigung selbst bei geschlossenen Fenstern und Jalousien unerträglich.

Die vorgesehene geringe Erhöhung des bestehenden Schutzwalls und die Anpflanzung von Gehölzen werden bei weitem nicht zur Lärmminderung beitragen.


Für den Schutz der Tiere (Zauneidechsen) werden Mittel bereitgestellt, für die Anwohner keinen Cent.

Es wird in Kauf genommen, dass die Anwohner durch den Lärm sogar krank werden.

So werden die Sorgen und Nöte der Bürger durch Verwaltung und Gemeindevertretung seit Jahren ignoriert und das werden hoffentlich die Anwohner bei den bevorstehenden Wahlen honorieren.

Deshalb bitten wir Sie, bei der Übergabe des Förderschecks auch sich für einen wirksamen Lärmschutz für die Anwohner des Goethewohnparks einzusetzen.


Mit freundlichen Grüßen 

Anmerkung:
Dem Schreiben ist beigefügt die Unterschriftenliste an die Gemeindevertretung mit 172 Unterschriften der Anwohner aus 2015 mit der Forderung nach wirksamen Lärmschutz.
Das Anliegen wurde vom Bürgermeister und der Mehrheit der Gemeindevertreter abgelehnt. 

Dazu heute (8.2.19) in der MOZ: 

Kai-Uwe Krakau / 07.02.2019, 16:58 Uhr
Ahrensfelde. „Ich bin gerne gekommen, auch um zu sehen, wohin das Geld fließt“, sagte die SPD-Politikerin. Sie dankte zugleich den vielen ehrenamtlich tätigen Menschen im Land für ihre Arbeit. Zahlreiche Städte und Gemeinden wären ohne den Sport ärmer, so die Ministerin.
Insgesamt erhielt der Landessportbund Brandenburg (LSB) aus dem „Kommunalen Infrastrukturprogramm“ (KIP) eine Summe von 1,58 Millionen Euro.  Damit werden Bauvorhaben in insgesamt sieben Sportvereinen, darunter auch in Eichwalde, Fürstenwalde und Henningsdorf, unterstützt.
In Ahrensfelde sollen ein Kunst-rasenplatz mit Beleuchtung und eine 400-Meter-Laufbahn entstehen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 1,26 Millionen Euro. Die Kommune steuert 760 000 Euro bei, der Verein beteiligt sich mit 17 000 Euro. Die Fertigstellung ist noch in diesem Jahr geplant.
„Zwischen 2016 und 2019 haben wir die Freizeit- und Sportinfrastruktur mit insgesamt 23 Millionen Euro gefördert“, sagte die SPD-Politikerin. Das KIP sei damit das größte Breitensportprogramm im Land Brandenburg. Die entsprechende Richtlinie war geändert worden, um auch Kunst-rasenplätze fördern zu können.
Ahrensfeldes Bürgermeister Wilfried Gehrke (CDU) betonte, dass die Wachstumregion besondere Herausforderungen an die betreffenden Kommunen stelle. Er sprach sich zugleich dafür aus, „die Mittel zum Wohl derer, die schon hier leben und noch herziehen wollen, zu bündeln“. Der Christdemokrat wies auch darauf hin, dass man mit der Aufstellung  eines Bebauungsplanes ein „offenes und transparentes Verfahren“ gewählt habe. Dies sollte die Akzeptanz des Projektes in der Bevölkerung steigern. „Das haben wir auch ganz gut hinbekommen“, so der Ahrensfelder Bürgermeister.
Nach Angaben des Vereinsvorsitzenden Uwe Lachmann ist der Bedarf nach sportlicher Betätigung in der Gemeinde groß. Für die Senioren gebe es bereits Wartelisten. „Wenn die Laufbahn zur Verfügung steht, wird auch die Leichtathletik wiederbelebt“, so der Vereinsvorsitzende.
Anwohner des Sportplatzes hatten sich mit einem Brief an Bildungsministerin Ernst gewandt und auf die zunehmenden Lärmemissionen hingewiesen. Durch den Bau des zweiten Kunstrasenplatzes und die geplante tägliche Ausdehnung des Spiel- und Trainingsbetriebes bis 22 Uhr verschärfe sich die Situation weiter, hieß es. Die vorgesehene geringe Erhöhung des bestehenden Schutzwalls sowie die Anpflanzung von Gehölzen würden bei Weitem nicht zur Lärmminderung beitragen. „Für den Schutz der Zauneidechsen werden Mittel bereitgestellt, für die Anwohner aber kein Cent“, so die Anwohner in dem Schreiben. Ministerin Ernst wurde gebeten, sich bei der Übergabe des Fördermittelbescheides für einen wirksamen Lärmschutz für die Bewohner des Goethewohnparks einzusetzen.
Bereits im Jahr 2015 hatten Anwohner eine Petition an die Gemeindevertretung gerichtet  und sie mit einer Unterschriftenliste mit den Namen von 172 Ahrensfeldern untermauert. Gefordert wurden damals bauliche Maßnahmen zum Schutz vor dem gesundheitsschädlichem Lärm.
 
Anmerkung: "Zum Wohl derer, die hier schon leben..".  „Das haben wir auch ganz gut hinbekommen“. Wie muss das Geschwätz des Bürgermeisters den 172 Unterschrift Leistenden bloß in den Ohren klingen!
Es wäre interessant zu erfahren, wie die Ministerin auf das Schreiben reagiert hat.

Eine Anwohnerin hat sich mit einer Leserpost in der Sache an die MOZ gewandt:

 
 

10 Kommentare:

  1. Die Unterzeichner des Schreibens haben mich gebeten, die Veröffentlichung ohne Namensnennung vorzunehmen. Bezeichnend für das Klima in der Angelegenheit.
    Wie schäbig der Bürgermeister hier wirkt, wird dahingehend deutlich, dass er noch 2007 im Amtsblatt den Anwohnern den Lärmschutz versprochen hat. Die Mittel waren dafür in den Haushalt eingestellt.
    Dass auch der Verein mit seinen Mitgliedern in der Gemeindevertretung und der Verwaltung sich für das Begehren der Anwohner wenig interessiert gezeigt hat bzw. es abgelehnt hat, sollte doch zu denken geben! Die hatten ja mit dem Casino und dem 1. Kunstrasenplatz ihre Pfründe drin.
    Auch in der laufenden Debatte um den 2. Kunstrasenplatz zeigen genau die gleichen Leute des Vereins kein Interesse an einem wirksamen Lärmschutz.

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    1. Demnächst ein weiteres Beispiel für die "Glaubhaftigkeit" des netten Bürgermeisters!

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  2. Die Lärmmessung ist theoretischer Art und fußt auf Angaben des befangenen Vereins. Selbst hier werden temporäre Überschreitungen des Lärmpegels anerkannt. Die kostenlose reale Messung vor Ort durch das Landesumweltamt, wenn man sie beantragt hätte, wäre mit Sicherheit zu anderen Aussagen gekommen.
    Unabhängig davon hätte im Sinne des Gemeinwohls die Freiwilligkeit zur Errichtung eines wirksamen Lärmschutzes greifen müssen. Daran sind aber offensichtlich der Verein, seine Mitglieder in der GV und der Bürgermeister nicht interessiert. Die Gemeinde lässt sich die Sportplatzerweiterung in Freiwilligkeit geplant 750.000€ kosten. Und damit ist die Fahnenstange nicht erreicht, denn der Bau hat noch nicht begonnen.
    Das es anders geht, hat der Bürgermeister bewiesen, indem er freiwillig mit seinen Altparteien in der GV 30.000€ für den privaten Transport der Schüler nach Grünheide ins private Gymnasium locker gemacht hat.

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  3. Klientelpolitik ohne Ende:
    Hier die „Millionen schwere Sportplatzerweiterung in Blumberg“ mit u.a. einen 2.Kunstrasenplatz und einer 400m Bahn.
    Hauptinteressenten der Bürgermeister und der Ortsvorsteher Dreger. Motive: Das private Gymnasium soll bedient werden sowie der Sportverein, dessen Vorsitzender der Ortsvorsteher Dreger ist.
    Ein Sportverein mit etwa insgesamt 400 Mitgliedern und einer nur in der Kreisliga spielenden 1. Männermannschaft.
    Das kostspielige Vorhaben musste vor der GV begründet werden. Und da ließ sich der Bürgermeister zunächst nichts Dümmeres einfallen als den Sportlehrer der Grundschule zu instrumentalisieren, zu der Behauptung, hier wäre dringend Bedarf für den Sportunterricht der Grundschule da. Unsinn, denn das, was die Grundschule braucht, hatte sie auf ihrem Gelände.
    Die Argumentation war für Mitdenkende und Kritik übende so nicht haltbar, also musste eine andere her. Das war nun der Breitensport für die 2500 Einwohner der Gemeinde. Und der Herr Joachim (FWG) , Mitglied des ebenfalls mit Millionen begünstigten Ahrensfelder Sportvereins, verstieg sich noch in der irrigen Zustimmung, hier könnten mal internationale Sportspiele statt finden. Welch ein Feingeist!
    Der Bürgermeister kündigte auf Nachfrage noch an, dass der Mitbenutzer Docemus sich an den Kosten beteiligen werde. Wir werden sehen, was daraus wird.

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  4. Für die Übergabe der Schulträgerschaft der Grundschule (neues, erweitertes Hauptgebäude und einige Nebengebäude, Kleinsportanlage und 2 Turnhallen (eine neu) samt Grundstücke von etwa 10.000m²) an den Landkreis, hat dieser der Gemeinde 5 Mio € gezahlt. Als die Höhe von der Finanzausschuss - Vorsitzenden vorsichtig kritisiert wurde, hat der Kämmerer Knop es so dargestellt, dass dies sogar ein Erfolg wäre.
    Ein schlechter Witz, für den Ertrag sollte sich die Verwaltung schämen und zur Verantwortung gezogen werden.

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  5. Für den Neubau der vierzügigen Grundschule in Lindenberg sind 23 Mio€ geplant, plus Eigentumserwerb.Das ist die Planung über den Daumen. Die Realisierung/Bau wird weit höhere Kosten zeitigen.Das muss man sich mal vor Augen führen, im Verhältnis zu den Einnahmen aus der Übertragung der Blumberger Grundschule an den Landkreis

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  6. Der Ahrensfelder Ortsvorsteher und Mitglied des Sportvereins Joachim begrüßt heute in der MOZ die Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Ahrensfelder Dorfstraße in der Zeit von 22 bis 6 Uhr. Genau in der Zeit würden die Fahrzeuge mit 60 und 70 km/h bisher durchrauschen, behauptet er. Lärmschutz ist ihm ein wichtiges Anliegen!
    Aber eben nur partiell, wie sich zeigt! Als Ortsvorsteher, Gemeindevertreter, Hauptausschussvorsitzender, AG Kultur – Vorsitzender und Mitglied des Sportvereins ist dem umtriebigen Multifunktionär der Lärmschutz der Anwohner am Ahrensfelder Sportplatz schnuppe. Den hat er kräftig abgelehnt!

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  7. Für die Lage des neuen Kunstrasenplatzes galt es zwischen 3 Varianten zu entscheiden. Die Varianten 1 und 2 nähern sich etwa 20 bis 40 m an die Wohngebäude, produzieren im Spiel- und Trainingsbetrieb erheblichen Lärm. Hinzu kommt, dass 3000m² Wald weichen muss. 50% eines Zauneidechsenhabitats musste beansprucht und dafür Ersatz geschaffen werde. Variante 1 wurde ausgewählt.
    Variante 3 wies die weitaus größte Entfernung von den Wohngebäuden aus, entsprechend auch die geringste Lärmbelästigung der Anwohner. Und nicht nur das. Auch der Wald hätte nicht weichen müssen! Allerdings wäre das gesamte Eidechsenhabitat in Anspruch genommen worden. Auch für das gesamte Eidechsenhabitat hätte man Ersatz schaffen können. Man hat es für die Anwohner zum Nachteil nicht getan!

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  8. Der Bürgermeister hatte es wohl eilig der MOZ eine Erfolgsmeldung zu kolportieren.
    In der MOZ heute: "Positiv für Sportler"
    Fast einstimmig hätte die GV den Vorlagen zu den Sportplätzen zugestimmt.
    Ich habe bei der Zusammensetzung der Gv nichts anders erwartet.
    Meine Überschrift heute: "Positives für die Sportler - Negatives für die Anwohner"

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