U.a. hatten die Ahrensfelder Bürger
die Möglichkeit nach Offenlagebeschluss der GV den Bebauungsplan
Kirschenallee einzusehen und zu bewerten.
Die Einwendungen der Bürger wurden
den Gemeindevertretern in der Sitzung zur Kenntnis gegeben; auch die Stellungnahmen/Abwägungsvorschläge der Verwaltung dazu. Die Abwägungsvorschläge der Verwaltung gaben im Wesentlichen nur die Inhalte der vom Investor in Auftrag gegebenen Gutachten wieder bzw. Ausflüchte zu eigenem Versagen der Gemeinde. Die Gemeindevertreter sollten schließlich in der Sitzung den Abwägungsvorschlägen der Verwaltung zustimmen.
Wie die Verwaltung die Behandlung
der Abwägung des Bebauungsplanes Kirschenallee sieht, zeigt der
nachfolgende MOZ – Beitrag. Die Redakteurin war in der Sitzung
nicht anwesend. Offensichtlich sind ihr inhaltliche Vorgaben seitens
der Verwaltung zugestellt worden. Eine Einsicht in die Unterlagen und
kritische Einwendungen der Bürger hat die Redakteurin erkennbar nicht
realisiert.
Einzige Nichtzustimmung mit Begründung, Dr. Unger.
"Immer wieder wurde in der Vergangenheit der "dörfliche Charakter" beschworen. Mit diesem Planentwurf kann man eher von "Klein-Marzahn" sprechen." So der Einwand eines Bürgers.
Ich meine, der Bürger hat recht. Denn das, was wir als Gemeinde heute hier im
12 ha Baugebiet Kirschenallee städtebaulich zulassen, ist schlechter, ist eine einzig auf Profit orientierte Bebauung. Von einer auf das Gemeinwohl orientierte Lebensqualität, die letztlich über das Wohngebiet als Schlafstätte hinaus geht, kann nicht die Rede sein!
Eine Bebauungsdichte mit 370 Wohneinheiten, 1000 Neu-Ahrensfeldern, schätzungsweise über 500 PKW, mit Sicherheit nicht ausreichenden Parkplätzen bei 70% Mietwohnungen im Geschosswohnungsbau, stauproduzierender Verkehrsanbindung an die B158 (Kirschenallee, Lindenberger Straße), fragwürdigen Emmissionsschutz (Luft, Lärm) an der B158 (Hecke, 5m hoher Erdwall) und total fehlende dienstleistende (Arztpraxis, Zahnarzt, Physiotherapie, stilles Gewerbe, u.a.) und soziale Infrastruktur (Freizeit-Grünfläche, Spielplatz) fördern weder die Lebensqualität der Ahrensfelder, noch sichern sie den zukünftigen Ahrensfeldern eine zeitgemäße, nachhaltige, auf die Bedürfnisse und das Gemeinwohl orientierte Lebensqualität.
Nun ist zu begrüßen, das die Fehlplanung der Gemeinde im Kitabereich, durch die Kirche auf ihrem Baubereich mit dem Bau einer Kita von 130 Plätzen kompensiert werden soll. Doch über das Platzangebot und den Standort der Kita nahe der B158 und Kirschenallee (Emmissionsbelastung) lässt sich streiten. Hier sollte der Kita-Elternbeirat-Barnim zu Wort kommen!
Das meiner Meinung nach städtebauliche Dilemma, haben die Verwaltung und die politischen Gremien der Gemeinde zu verantworten. Schon mit den "städtebaulich völlig unzureichenden gemeindlichen Vorgaben" für die Bebaung des Baufeldes im Interessenbekundungsverfahren wurden fataler weise die Grundlagen für diese rein profitorientierte Wohnbebebauung gelegt.
Und noch etwas: Ein Bürger verweist auf 2009. Hier hat im Zusammenhang mit den Ausbau der Rosenstraße Frau Wenzel (Bauamt) über einen Anschluss der Bernhard-Lichtenberg-Straße über die Straße an der Tankstelle an die B158 die Empfehlung ausgesprochen, das Thema Anschluss an die B158 in das jetzige Verfahren Kirschenallee aufzunehmen.
Die Gemeinde hätte also genügend Zeit gehabt, die Verkehrsfläche (Straße) vom Grundstückseigentümer zu erwerben bzw. den Erwerb über das Interessenbekundungsverfahren dem Interessenten aufzubürden. Dergleichen ist nichts geschehen. Jetzt wird von der Verwaltung das Landesamt für Straßenwesen als der große Verhinderer dieser Verkehrsanbindung an die B158 vorgeführt!