Seit 2000 signalisiert der Landtag eine
Gemeindegebietsreform per Gesetz zur realisieren.
Das Land bietet den Gemeinden gleichzeitig an, im Vorfeld einen
freiwilligen Zusammenschluss von Gemeinden zu honorieren. Die Mehrower
(Bürgerentscheid) und die Mehrower Gemeindevertretung ergreifen die Gelegenheit
beim Schopfe und sprechen sich für die freiwillige Fusion mit der Amtsgemeinde
Ahrensfelde aus.
In der September-Sitzung 2001 der Gemeindevertretung der
Amtsgemeinde Mehrow wird der Entwurf
eines Fusionsvertrages verabschiedet, der die Eingliederung Mehrows in die
Amtsgemeinde Ahrensfelde bis spätestens März 2002 vorsieht. Zu der diesem
Fusionsvertrag vorangegangenen Diskussion der GV um einen Ortsbeirat oder nur
Ortsbürgermeister im neuen Ortsteil Mehrow der noch Amtsgemeinde Ahrensfelde artikuliert
sich der Ortschronist in mehrow.de wie folgt:
„Ich persönlich finde das schade, da ich keinen sehe, der
in der Lage sein wird, einerseits engagiert in der gemeinsamen
Gemeindevertretung mitzuarbeiten und sich andererseits um die Belange vor Ort
zu kümmern und die glücklicherweise nicht völlig eingeschlafenen Aktivitäten zu
koordinieren. Der künftige Ortsbürgermeister allein wird dazu kaum in der Lage
sein. Zwei engagierte Mitstreiter als Gemeindebeirat, die sich sicher auch
finden würden, wären da bestimmt hilfreich. Auch wenn momentan nach nur wenigen
Minuten Diskussion keine Notwendigkeit dafür gesehen wird, sollte man sich doch
wenigstens die Option eines Gemeindebeirates im Fusionsvertrag sichern ...“
Die Mehrower GV hält schließlich für den in die neu
geschaffene Amtsgemeinde Ahrensfelde eingemeindeten ehemaligen Ortsteil Mehrow
einen Ortsbürgermeister für ausreichend.
Im Oktober 2001 wird aus dem Fusionsvertrag ein Gebietsänderungsvertrag,
der die Eingliederung der Amtsgemeinde Mehrow mit Wirkung vom Tag der Wahlen (26.10.2003)
festschreibt. Die Mehrower Gemeindevertretung konnte also weiter tagen. Die
letzte Sitzung fand am 02.10.2003 statt.
Im Mai 2002 wurde der Vertrag zur Eingliederung geändert. Erst
daraufhin genehmigte das Ministerium mit Bescheid vom Juni 2002 die
Eingliederung Mehrows in Ahrensfelde. Für diese freiwillige Eingliederung
erhielt die Gemeinde Ahrensfelde ca. 200.000€.
Im März 2003 gab es dann den Landtagsbeschluss zur
Gemeindegebietsreform für den Landkreis Barnim, die am Tag der Kommunalwahl
(26.10.2003) in Kraft tritt.
Mit den Wahlen vom 26.10.2003 galt das Amt Ahrensfeldeals
aufgelöst. Es etablierte sich die amtsfreie Gemeinde Ahrensfelde-Blumberg mit
den Ortsteilen Ahrensfelde, Blumberg, Eiche und Lindenberg.
Bei den Wahlen am
26.10.2003 traten für den Ortsbeirat des Ortsteils Ahrensfelde aus der Mehrower
Initiative Herr Lüdtke, Herr Rahlf und Frau Ellsel an. Gewählt wurde für den
Ortsbeirat des Ortsteils Ahrensfelde Herr Rahlf. In die Gemeindevertretung der nun
amtfreien Gemeinde Ahrensfelde-Blumberg
wurde Dr. Jakobs gewählt.
Im Januar 2004 beschließt dann die neue GV in ihrer
Hauptsatzung die Rückkehr zu den fünf Ortsteilen. Mehrow wird also wieder
eigenständiger Ortsteil der amtsfreien Gemeinde Ahrensfelde-Blumberg.
Auf die Hauptsatzung (letzter Paragraph) eingehend, schreibt
im Januar 2003 der Ortschronist in mehrow.de:
„Momentan hat
Mehrow noch keinen eigenen Ortsbeirat, sondern wird durch den Ortsbeirat der
Gemeinde Ahrensfelde vertreten - mit Wirkung vom 26. Oktober 2003 haben wir uns
ja "freiwillig" der Gemeinde Ahrensfelde angeschlossen, die aber am
gleichen Tag in die neu geschaffene Gemeinde "Ahrensfelde-Blumberg"
eingeflossen ist. Nun gibt es durch den
o.g. Beschluß der Gemindevertretung eine neue Situation, welche einen eigenen
Ortsbeirat ermöglicht - die Mehrower müssen also alsbald nochmal an die
Wahlurnen treten ...“
Im Mai 2004
beschließt die GV die Rückbenennung. Aus Ahrensfelde-Blumberg wird nun wieder
Ahrensfelde.
Statt wie den in der Hauptsatzung vorgesehenen Ortsbeirat, darf Mehrow plötzlich am
13.06.2004 nur den Ortsvorsteher wählen. Einziger Bewerber war der bei der
Ortsbeiratswahl im Oktober 2003 durchgefallene Arno Lüdtke. An der Wahl
beteiligten sich von den 426 Wahlberechtigten Mehrowern 166, also nur 39%!
So, wie passt das nun mit der Argumentation des
Bürgermeisters in der GV im Juni 2013 um den Antrag der FWG auf die Einrichtung
eines Ortsbeirates auch in Mehrow zusammen?
Überhaupt nicht!
Fortsetzung folgt!
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