Um es kurz zu fassen: Weder Berlin,
noch Brandenburg können sich in den nächsten Jahren die Austragung
von Olympischen Spielen leisten. Die hierbei aufkommenden Kosten
bewegten sich in den letzten beiden Jahrzehnten zumeist im
zweistelligen Milliardenbereich. Es ist fraglich, wie Berlin - seit
Jahrzehnten am Tropf des Länderfinanzausgleichs hängend und einen
Schuldenberg von über 60 Milliarden Euro vor sich her schiebend -
diese Kosten tragen will. Pro Kopf hat das Land Berlin aktuell etwa
18.000 Euro an Schulden angehäuft - ein ähnliches Niveau wie in
Griechenland kurz vor den Olympischen Spielen von Athen 2004.
Doch auch damals hielten Vernunftgründe
die Politiker nicht davon ab, den Schuldenberg noch einmal kräftig
zu erhöhen. Sei es, um geliehenes Geld unter die Wählerschaft -
oder zumindest befreundete Bauunternehmer - zu bringen. Oder um die
eigene Popularität durch ein kurzfristiges Sport- und
Medienspektakel zu steigern. Auch bei Klaus Wowereit dürfte nicht
das Bemühen um das langfristige Wohl Berlins der Auslöser für den
Vorstoß sein. Es ist viel mehr anzunehmen, dass er die Begeisterung
für die Fußball-WM nutzen will, um sich mit einem neuen
Prestigeprojekt aus dem aktuellen Umfragetief zu befreien. Ein
Umfragetief, in das ihn sein Versagen bei der Aufsicht des letzten
Berlin-Brandenburger Milliardenprojekts katapultiert hat:
Berlin-Brandenburg-International. Allein dies sollte jedem als
abschreckendes Beispiel für öffentlich finanzierte Großprojekte
dienen. Doch nun soll dem Debakel ein neues Milliardenprojekt folgen.
Auch die Situation in Brandenburg
erlaubt keine Projekte in der Größenordnung Olympischer Spiele.
Bereits BBI belastet den Landeshaushalt massiv. Von der
Landesregierung wird ohne Rücksicht auf die Bevölkerung an der
Grundversorgung gespart. Nach Kürzungen bei der Polizei mussten sich
die Brandenburger mit einem drastischen Anstieg der Einbrüche
abfinden. Beim Öffentlichen Nahverkehr wurden ebenso die Mittel
gekürzt wie beim Straßenbau. Infrastrukturaufgaben werden dabei
zunehmend auf die Landkreise abgewälzt, ohne dass dies auch nur
annähernd im kommunalen Finanzausgleich berücksichtigt wird. Auch
bei Sportvereinen und Sportstätten werden Mittel gestrichen. Mit
viel Eigeninitiative aufgebaute Freie Schulen mit mehr als 3000
Schülern wurden durch massive Kürzungen an den Rand des Ruins
getrieben. Eingespart wurden im letztgenannten Fall gerade einmal 15
Millionen Euro pro Jahr. Weniger, als allein der Erhalt der Baustelle
des BBI pro Monat kostet.
Brandenburg braucht keinen zweiten
Lausitzring, kein zweites Snowtropolis und keine Olympischen Spiele.
Brandenburg braucht ausreichende Mittel für Bildung, Infrastruktur
und Sicherheit. Für all die kleinen und unscheinbaren Maßnahmen der
Grundversorgung also, die von der aktuellen Landesregierung so sehr
vernachlässigt werden.
Die Brandenburger Vereinigten
Bürgerbewegungen / Freie Wähler / Die Unabhängigen lehnt daher eine Unterstützung der
Olympia-Bewerbung Berlins durch das Land Brandenburg ab.
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