Samstag, 30. November 2019

Eine denkwürdige Sitzung des Ortsbeirats in Lindenberg zum "absurden Bauvorhaben"

Am letzten Donnerstag wunderte sich Ortsvorsteher Meuschke (CDU), wie viele Linderberger Interesse an der Sitzung seines Gremiums hatten.
Der kleine Saal fasste die weit über 40 Besucher kaum, die ihr Interesse an der Gestaltung ihres Ortes demonstrierten. Kein Wunder, stand doch auf der Tagesordnung die Entscheidung über die "Siedlungsentwicklung einer ca. 31 ha großen Fläche in Neu-Lindenberg (östlich der Birkholzer Allee)". Mit anderen Worten, es ging schlicht um die Versiegelung von im Flächennutzungsplan ausgewiesenem Ackerland in eine weitere Wohnsiedlung. Und nicht wie Herr Meuschke den Bürgern unterjubeln wollte, es ginge hier um die Zustimmung einer Siedlungsentwicklung, die weitere Möglichkeiten für  Ahrensfelde eröffnen würde.
Und weil dieser Tagesordnungspunkt nach der Bürgerfragestunde anstand, wurde gewünscht, ja gefordert, auch dazu die Öffentlichkeit und damit die Bürgerdiskussion herzustellen.
Schon in der Bürgerfragestunde warb Bürgermeister Wilfried Gehrke (CDU), ein diplomierter Landwirt, sehr zur Verwunderung der Einwohner, für die Zubetonierung von 31ha landwirtschaftlicher Nutzfläche!!
Auch Ortsvorsteher Meuschke plädierte dafür, schien aber an einer Diskussion mit den Bürgern um dieses Projekt, zu dem die Investoren technisch und inhaltlich gut vorbereitet erschienen waren, nicht sehr interessiert.
Die Stimmung im Saal richtig einschätzend, schlug Beiratmitglied Berger vor, erst einmal die Vorstellung des Projekts abzuwarten, dann die Meinung der Ortsbeiratsmitglieder zu hören und dann die Bürger.
Das Projekt, 31 Hektar mit lockerem Häuserbau zu entwickeln mit großen Grundstücken und sozialer Infrastruktur schien schlüssig, es wurde in den buntesten Farben vorgestellt. Man wollte die alten Fehler bei der Entwicklung von Neu-Lindenberg nicht wiederholen.!
Und obwohl die Änderung des Flächennutzungsplans überhaupt noch nicht beschlossen war, gingen der Bürgermeister, die Investoren und der Ortsvorsteher davon aus, dass die Änderung nur Formsache sei. Nun ist aber so ein Flächennutzungsplan nicht das Amen in der Kirche, aber doch ein Dokument, das man nicht so mir nichts, dir nichts, verändern sollte, ist es doch das Dokument, wie sich die Gemeinde und ihre Ortsteile harmonisch als, wie es im FNP heißt, als "angenehmer Wohnort" entwickeln kann.
Die Ortsbeiratsmitglieder Frau Freytag (BVB/Freie Wähler/Unabhängige) und Herr Berger (SPD) legten kurz ihre Bedenken dar, Frau Freytag warb vehement für mehr Bügerbeteiligung. Und die die anschließende Diskussion der Bürger bestätigten das. Es wurde vorgeschlagen, eine Bürgerversammlung einzuberufen, eine Einwohnerbefragung und Worshops, wie sich Lindenberg entwickeln könne.
Klug argumentierten die Bürger, dass der Ortsteil unter einem Verkehrsinfarkt leiden würde, der sich dann zuspitzt, weil auch die seit langem gewünschte Umgehungsstraße noch auf sich warten lässt. Gerade sind hunderte Neu-Lindenberger zugezogen und haben sich noch nicht richtig integrieren können. Die Kita und die geplante Schule seien jetzt schon am Limit und Lindenberg hat schon längst sein charakteristische Ortsbild verloren.
Nicht anwesend war das Ortsbeiratsmitglied Landmann (CDU)!
Genügend Stoff für weitere Diskussion, nicht nur in Lindenberg.  Ich habe mitdiskutiert und werde es auch weiter tun, wie die engagierten Lindenberger..

Hartmut Moreike

Meine Anmerkung:

Der bauwütige Bürgermeister und sein Handlanger Meuschke hatten mit Sicherheit vor, den absurden Vorgang  Siedlungsbau ohne Bevölkerungsbeteiligung (in der Regel nehmen 2 bis 3 Bürger an Ortsbeiratssitzungen teil) hier im Ortsbeirat problemlos und formal durch zu winken; an den Vorgaben des Landesentwicklungsplanes für die Freiraumentwicklung -  Ortsteil Lindenberg - vorbei.
Mit meiner Aktion im Blog und facebook ist durch die jetzt jetzt informierten Besucher, dem wohl ein Strich durch die Rechnung gemacht worden. Richtig so!
Da hat alles für das "blumige Projekt" werbende Geschwätz des Bürgermeisters und Investors nicht geholfen. 
Bei Einschaltung der "Gemeinsamen Landesplanung Berlin - Brandenurg" dürfte diese allerdings noch ein gewichtiges Wort mitreden wollen. 
Auch kommunale Selbstbestimmung hat ihre Grenzen!

1 Kommentar:

  1. Klar, der Bürgermeister will die Stimmung anders als Herr Moreike im Ortsbeirat gesehen haben, das behauptet er im Hauptausschuss. 5 bis 6 aktive Zuhörer hat er als Ablehner des Vorhabens ausgemacht. Der Rest hat wohl geschwiegen und das interpretiert er offensichtlich "auf seine gewollt in der Regel ausbleibenden Debatten in den Sitzungen der GV bauend", als Zustimmung. So kann man sich auch Unangenehmes schön reden!

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