Freitag, 22. November 2019

Und wieder wird die Gemeindevertretung vom „vertrauensvollen Bürgermeister“ vorgeführt

Heute kündigt die MOZ als Thema im Ortsbeirat Lindenberg ein 31ha neues Wohngebiet (!!), angrenzend an Neu – Lindenberg an! Eingereicht von einer Lindenberg Süd GbR (womöglich die gleiche GbR, wie die vom Baugebiet Lindenberg Süd).

Bauvorhaben an der Lindenberger Straße beginnend bis Neu-Lindenberg:




Verwaltungsvorlage für den Ortsbeirat:

Der Ortsbeirat Lindenberg nimmt die unten stehende Erläuterung zum Sachstand zur Kenntnis und empfiehlt, wie folgt weiterzuverfahren…

Ziel ist die Entwicklung einer Wohnsiedlung mit Wiedererkennungswert, demografischer Durchmischung und kurzen Versorgungswegen. Zur Sicherung der genannten Planungsziele ist die Aufstellung eines (vorzeitigen) Bebauungsplanes und eine parallele Änderung des Flächennutzungsplanes erforderlich.
Im gegenwärtig gültigen Flächennutzungsplan sind die 31ha als Landwirtschaftsfläche (Ackerland) ausgewiesen!!

"Für die Plangebietsflächen ist der Eigentumserwerb des Antragstellers gesichert", so  die Verwaltung!
Welcher Bauer, mit welchem Parteibuch (CDU?) wird wohl seinen Acker verkaufen wollen?

Bekanntlich gilt seit 1.7.19 der neue Landesentwicklungsplan Hauptstadtregion. Für die Gemeinde interessant ist, dass wir neuerdings Siedlungsentwicklungsachse Ahrensfelde – Werneuchen sind. Soweit ist das der Gemeindevertretung bekannt und mehr nicht! Also auch nicht, welches Siedlungsentwicklungspotenzial der Gemeinde und ihren Ortsteilen durch den Landesentwicklungsplan zugestanden wird.
Dem Bürgermeister scheint es zu reichen, dass er , seine Lakaien in Lindenberg und seine Verwaltung es wissen.
Ich hätte erwartet, dass mit Gesetzeskraft des Landesentwicklungsplanes und den Vorgaben für die Entwicklungsachse mindestens in der Gemeindevertretung in aller Öffentlichkeit diskutiert wird, wohin wir die Gemeinde entwickeln wollen.
In welche Größenordnung wollen wir konkret uns siedlungsumfänglich und einwohnermäßig entwickeln. Wollen wir den Vorgaben des LEP vollumfänglich folgen oder wollen wir den ländlichen Charakter wahren oder weitere Eingriffe in Landwirtschaft, Natur und Umwelt, in welchem Maßstab verantworten?
Alles Fragen, die es zu beantworten galt, die aber bewusst oder unbewusst nicht einmal in der Gemeindevertretung oder durch den Bürgermeister und die Verwaltung gestellt wurden.
Genau das spielt jetzt denen in die Hände , wie der Lindenberger Süd GbR zum Beispiel, die lange schon in den in den Startlöchern sitzend, jetzt mit ihren Seilschaften die Gunst der Stunde nutzen wollen!

"Der fachkundige Ortsbeirat" soll nun den weiteren politischen Gremien der Gemeinde empfehlen, wie weiter zu verfahren ist, schlägt die Verwaltung , der Bürgermeister vor. 
Hier hätte ich allerdings erwartet, dass die Verwaltung und der Bürgermeister sich zum Bauvorhaben äußern und dem Ortsbeirat eine Empfehlung aussprechen. Nichts dergleichen geschieht in der Vorlage! Warum wohl nicht?

Ein Leser hat sich bei mir per Fon gerade zum Projekt geäußert und das Vorhaben begründet abgelehnt. Ich kann dem nur beipflichten und an das Gewissen der Gemeindevertreter appellieren, das Vorhaben abzulehnen! Das Vorhaben ist eine nicht vertretbare Zumutung für die Siedlungsentwicklung, für die Bevölkerung, für die vorhandene Infrastruktur und für das Schutzgut Boden!

Wir werden sehen, wie die Ortsbeiratsmitglieder Meuschel (CDU), Salzmann (CDU), Berger (SPD) und Freitag (Unabhängige) in der Ortsbeiratssitzung am 28.11. "unter Aufsicht des Bürgermeisters" zum Bauvorhaben stehen!

Hinter dem absurden Bauvorhaben steckt die WiBau Baugesellschaft aus Neu Lindenberg. Deren Geschäftsführer Herr Winter genießt seit langem den Vorzug der Ortsbeiratsmitglieder Meuschke, Salzmann, Berger, Heinicke (CDU) und des Bürgermeisters bei eigenem Bedarf am nicht öffentlichen Teil der Ortsbeiratssitzungen teilzunehmen, so ein Bürger. Und schau an, Herr Winter sucht im Vorfeld der anstehenden Ortsbeiratssitzung sogar das "persönliche Gespräch" mit dem neuen Mitglied des Ortsbeirates!











1 Kommentar:

  1. Ein Leser schreibt:
    Unglaublich, was die da treiben. Völlig schamlos, eine Verwaltung, die macht, was sie will. Siedlungsbrei statt Freiraum-Konzepte. Wo ist der Anschluss an die Bahn, wo sind die Verkehrskonzepte?

    Und wofür gibt es einen FNP? Hauptsache, ein Bauer macht sich die Taschen voll. Ackerland zu Bauland - Wertsteigerung mit Faktor 15, oder?

    Schau Dir den Flächenverbrauch an und die Versiegelung durch die bisherigen Baugebiete. Wo soll das enden? Von einer nachhaltigen Entwicklung ist das alles meilenwert entfernt. Aber das kommt dabei heraus, wenn die Bau-Mafia schalten und walten kann.

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