Samstag, 22. September 2018

Nicht alles, was rechtens ist, ist auch richtig

So wird  in der MOZ Peter Maffay zitiert. Und ich meine, er hat recht! Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!

In der Gemeindevertretersitzung am 17.9. stand zur Debatte die Petition des Anwohners Hartmut Moreike zum Lärmschutz Sportplatz Ahrensfelde.
Lärmschutz im Zusammenhang mit der  Nutzung  der Sportanlage und dem Betreiben des Casinos!

Die MOZ hat über die Debatte , wie folgt berichtet:

Seit Jahren nun schon verweigern der Bürgermeister (er hatte den Anwohnern im Zuge des Schwarzbaus des Kunstrasenplatzes wirksamen Lärmschutz versprochen - siehe Amtsblatt und Haushalt ) und die ihm folgende Mehrheit der Gemeindevertreter den Bürgern diesen wirksamen Lärmschutz.
Schon damals berief die Verwaltung sich auf die schalltechnischen Untersuchung im nachgeholten Bebauungsplanverfahren, die rechtlich gesehen die Gemeinde nicht dazu verpflichtete. Also sah man keinen Grund das Versprechen freiwillig einzulösen. Soviel zur Bürgernähe des Bürgermeisters und einer Mehrheit in der Gemeindevertretung!

Nun ging es in der Debatte am Montag, den 17.9. um die Erweiterung der Sportanlage, um den 2.Kunstrasenplatz sowie auch eine Tartanlaufbahn und die durch den Bebauungsplan geforderte schalltechnische Untersuchung.
Auch hier bewegt sich  die Lärmbelästigung noch im Grenzbereich der Immissionsrichtwerte, aber nur,  so das Fazit der Untersuchung, wenn das der Untersuchung zugrunde, also durch den Verein vorgelegte Nutzungskonzept und die organisatorischen Maßnahmen des Vereins (einschließlich die Betreibung des Casinos) eingehalten werden!

Hört, hört! Die schalltechnische Untersuchung ist "offensichtlich also rein theoretischer Art" und hat nichts mit einer Untersuchung im realen Betrieb auf der Sportanlage zu tun!
Und wie der reale Betrieb in der Praxis aussehen kann, beschreiben die Anwohnerin Becker im Blogbeitrag vom 03.9. (Kommentar) und Herr Moreike in der Petition sehr anschaulich!

Kein Wunder, dass die Anwohner eine schalltechnische Untersuchung fordern, die die Realität erfasst. Wie erwartet, wurde diese Forderung der Petition abgelehnt. Und welch "freiwilliges Angebot" nun die Gemeinde zum "wirksamen Lärmschutz" im Bebauungsplanverfahren macht, ist in den Blogbeiträgen vom 03. und 15.9.09. nachzulesen.

Das seit Jahren schwelende Problem wird weiter Anwohner, Verwaltung, politische Gremien und den Verein belasten. Darauf habe ich vehement verwiesen und aufgerufen, das Thema im Bauausschuss mit allen Beteiligten lösungsorientiert zu diskutiern, um endlich Ruhe zu schaffen. 260.000 € ungeplante Aufstockung für die Sportplatzerweiterung sind so mal locker beschlossen! 
Dann muss es zur Befriedigung der Situation auch möglich sein, im nächsten Haushalt wirksamen Lärmschutz einzuplanen. 

Im Übrigen haben die Gemeinde bzw. auch die Betroffenen die Möglichkeit über das Landesumweltamt eine praxisrelevante schalltechnische Untersuchung realisieren zu lassen.
Nun ist die GV übereingekommen, Inhalte der Petition im Zuge der Auswertung der formalen Offenlegung des Bebauungsplanes im Bauausschuss zum Thema zu machen. Ich habe da meine Bedenken zum Ausdruck gebracht und gefordert in diese Sitzung Vertreter der Beteiligten einzuladen.

Eine Meinung einer Betroffenen in Facebook:
Bald wird unsere wunderbare Natur hier der Vergangenheit angehören. Das macht mich traurig und empört zugleich.
Sport ist eine gute Sache aber das darüber hinaus die Natur und die darin lebenden Tiere den menschlichen Bedürfnissen rücksichtslos untergeordnet werden kann und will ich nicht verstehen. Gerade in der heutigen Zeit sollte jedem Grün und der darin lebenden Population Achtung entgegengebracht werden. Es können nicht alle in diesem Wäldchen lebenden Tiere " umgesiedelt" d.h. vertrieben werden. Den hier lebenden Singvögeln und Kleintieren wird bewußt der Lebensraum entzogen. Da möchte ich mal sehen wenn euch einer euer Haus wegnimmt weil nun was "Besseres" und "Schöneres" entstehen soll .
Was anderen Orts leider auch schon Realität ist.
Und alle wissen hier genau um was es wirklich geht.....unter dem Deckmäntelchen Familie und Jugendsport. Alle die für dieses Lebensraum zerstörende Projekt gestimmt haben sollten sich schämen so achtlos und herzlos mit unserer Natur umzugehen. Kein Baum, kein Tier macht uns unseren Lebensraum streitig. Nur der Mensch erhebt sich mit seiner Achtlosigkeit und Ignoranz über diese.
Mal abgesehen davon was die Folgen der immer weiteren Bebauung und Versiegelung der Böden nach sich zieht.
Vielleicht regt dieser Post einige zum Nachdenken im positiven Sinne an, vielleicht verärgert es andere. Aber ich habe mir hier von der Seele geschrieben was mich umtreibt und zutiefst bewegt. 
   







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Demnächst noch weitere Infos zur Gemeindevertretersitzung.

6 Kommentare:

  1. Die Aussage des Leiters des Fachbereichs Bürgerdienste, Herrn Schwarz, zu den 2 abgewiesenen Klageverfahren entspricht nur zum Teil der Wahrheit. Die zweite Klage wurde durch die Klägergemeinschaft zurückgezogen.
    Im damaligen Lärmschutzgutachten beim Bau des ersten Kunstrasenplatzes wurden die Werte auch nur rechnerisch ermittelt. Ausgegangen wurde von nur 8 Mannschaften. Die zulässigen Dezibel laut Lärmschutzverordnung wurden knapp unterschritten. Derzeit trainieren 22 Mannschaften auf den Plätzen. Das Training soll bis 22.00 Uhr ausgedehnt werden. Im neuen Gutachten werden angeblich wieder die zulässigen Dezibel eingehalten. Klingt das glaubhaft?
    Solche Aussagen, wie der Sportplatz war schon immer da, helfen nicht weiter. Die Mehrzahl der Gemeindevertreter möchte Probleme nicht lösen, sondern nur die Existenz leugnen.
    Sport ist gesund für Grün-Weiss, aber auf Kosten der Gesundheit der Anwohner.

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    1. Leider haben wir hier auch bei den Betroffenen im Wohngebiet eine individualisierte und entsolidarisierte Einwohnerschaft, sonst wäre bei gemeinsamen Tun gegenüber den Neinsagern in der Verwaltung und Gemeindevertretung über eine Bürgerversammlung gehörig Druck machbar; auch mit Blick auf anstehende Kommunal- und Bürgermeisterwahlen 2019.

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  2. im Wohngebiet eine individualisierte und entsolidarisierte Einwohnerschaft?

    Es sind genau ZWEI Familien die sich immer noch nicht mit den Gegebenheiten abfinden können.

    Dann ist da noch unser Robin Hood, Herr Unger, der das Thema immer wieder aufbläst.

    Das ist die Realität zum Thema Sportplatz.

    Herr Unger machen Sie doch mal was sinnvolles, einfach mal probieren!

    Da muss so armselig sein bei Ihnen: das Leben geht immer weiter und Sie haben nichts besseres zu tun als am PC zu hocken und zu granteln.

    Mein Beileid, aber zu helfen ist Ihnen ja nicht mehr.

    Jeder wie Er es verdient!!

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    1. Woher wissen Sie das es nur 2 Familien sind. Haben Sie jemals mit den Leuten vor Ort über die Situation gesprochen? Die Gegebenheiten, wie Sie es nennen, abgefunden - das sagt schon alles aus.

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    2. Keine Antwort ist auch eine Antwort.

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  3. So hätten Sie es gern. Aber die Realität sieht anders aus. Aber typisch, alle Probleme schön reden. Nächstes Jahr wird die Wende in Ahrensfelde kommen. Nicht alle Wähler sind Fans von Grün-Weiss

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