Die Ahrensfelder Unabhängigen
Wer hier nun
gedacht hat, die Fraktionen würden die Gelegenheit nutzen, zur
Entwicklung der Gemeinde das Wort ergreifen, der wartete vergeblich
darauf.
Nach den
einführenden Worten und inhaltlichen Erläuterungen durch die
Verwaltung ergriff lediglich die Fraktion Die Linke das Wort und
beantragte für die Kita Eiche eine zusätzliche Lärmschutzmaßnahme.
Das war es auch schon, was von den
Fraktionen kam!
Für die
Unabhängigen habe ich dann das Wort ergriffen und zunächst der
Kämmerei ein Lob für die umfangreich geleistete Arbeit
ausgesprochen. Um deren Aufwand abzubauen, habe ich vorgeschlagen im
Zuge der Digitalisierung, deren Möglichkeiten zukünftig zu nutzen.
Auf Einzelposten
des Haushaltes bin ich nicht eingegangen, habe aber mein
Unverständnis zur Ablehnung des Antrages des Kulturvereins Blumberg
auf finanzielle Unterstützung von 1200€ zum Ausdruck gebracht. (
Anmerkung: Für den Rasenmäher des Siedlervereins Elisenau wurden
1500€ locker gemacht!). Gleichen Unmut habe ich deutlich gemacht
zur Ablehnung des Antrages der Arbeitsgruppe IGA des Kulturvereins
auf finanzielle Zuwendung von 8500€ für das vorliegende Projekt
IGA-Lennepark.
Zur Aufstellung des Haushaltes
selbst:
Bei all den vielen
und richtigen und zustimmbaren Einzelposten, eingebracht u.a. durch
die Ortsbeiräte (Anmerkung: nicht durch eine offene
Bürgerbefragung), gleicht der Haushalt in großen Teilen einem
Sammelsurium von Wünschen, ohne strategischem Hintergrund.
Wir Unabhängigen
meinen, der fehlende strategische Hintergrund für eine
Haushaltsaufstellung muss eine grundlegende Konzeption der
Ortsentwicklung mit entsprechenden mittelfristig geltenden Leitlinien
zu den verschiedensten Sachgebieten sein.
Und genau diese
strategische Ortsentwicklungsplanung gibt es in der Gemeinde nicht!
Der Haushalt 2017
orientiert sich erkennbar weder auf Leitlinien zum sozialen
Wohnungsbau (Anmerkung: Ein Antrag der Unabhängigen auf Prüfung der
Einbeziehung von Landesfördergeldern für sozialen Wohnungsbau ist
abgelehnt worden), zur Natur- und Landschaftspflege (Anmerkung: Im
Haushaltsjahr 2015 ist ein Antrag der Unabhängigen auf Aufnahme
eines Etats auf Landschaftspflege abgelehnt worden), zur
Wirtschaftsförderung/Tourismus und zur Kita- und Schulentwicklung,
um nur einige Beispiele zu nennen.
Betrachten wir
mal die Kita - Planung. Mit dem Beschluss des
Flächennutzungsplanes Anfang 2014 hat jeder mit den dort
ausgewiesenen zukünftigen Baugebieten, den sich daraus ergebenden
Kita-Bedarf erkennen müssen. Im Haushalt 2014 und 2015 ist für
Planung einer neuen Kita nichts eingestellt worden. Im Gegenteil ist
ein Antrag der Unabhängigen auf Einbeziehung von freien Trägern in
die Kita- Landschaft abgelehnt worden. Der Gipfel an
Planungslosigkeit wird mit der seit 2013 Jahren leeren
Brandenburghalle in Eiche deutlich. Erst jetzt ist „der Groschen“
für eine notwendige Kita-Erweiterung gefallen, nachdem zunächst
erst einmal locker über 20.000€ Planungskosten für eine andere
Nutzung in den Sand gesetzt wurden.
Nun endlich
tauchen im Haushalt 2017 Planungskosten für den Neubau einer Kita
2018 auf. Weder der Standort ist mit der GV abgestimmt, noch ist
klar, ob diese kommunal oder in freier Trägerschaft betrieben wird?
Zur
Konzeptionslosigkeit in der Schulplanung habe ich mich schon
ausgelassen. Hier sei nur noch das Beispiel Grundschule erwähnt.
Völlig unverständlich und pädagogisch und bildungspolitisch
nicht vertretbar setzt die Gemeinde seit Jahren bei wachsenden
Schülerzahlen auf ein quantitatives Wachstum der Grundschule
Blumberg. Schon 2013 hatte die Schule die Schülerzahl erreicht,
die grenzwertig für die Realisierung einer gesellschaftlich
gewollten guten Sozial - und Bildungsqualität ist.
Ein Anbau war nicht die Lösung! Nicht selten hört man heute
Unzufriedenheit bei den Eltern über die Schule heraus. Hier hätte
längst ein neuer Schulstandort geplant und in Angriff genommen
werden müssen. Nichts dergleichen ist geschehen und geschieht auch
im Haushaltsplan 2017 nicht! „Eher spontan und aus dem Bauch „
kam da vom Ortsvorsteher Meuschke aus Lindenberg in aller
Öffentlichkeit der Wunsch dort eine Grundschule zu errichten. Man
ist schon dabei eine notwendige Fläche von Privat dafür anzukaufen!
Das in aller
Kürze.
Wir Unabhängigen werden bei den
aufgezeigten Defiziten in der Gesamtanlage des Haushaltes und
einzelnen nicht nachvollziehbaren Einzelposten, wie den enormen Zuwachs an Personalaufwendungen von 2Mio€ zwischen 2015 und 2017 bei gleichbleibenden zur Verfügung stehenden Haushaltsmitteln und den Ungleichheiten
in den Aufwendungen für die Ortsteile, den Haushalt 2017 nicht
mittragen!
Ungleichheiten
z.B. im Straßenbau: Mehrow hat im Innenbereich eine
Erbmasse an Straßen, die dem Niveau der sechziger Jahren des letzten
Jahrhunderts entspricht. Bis auf dringend notwendige Sanierungen ist
nichts passiert!
Erst für 2020 ist
der Straßenausbau Krummenseer Weg geplant! Für die Straße am
Dorfteich gibt es überhaupt keine Planung! Das muss man sich mal auf
der Zunge zergehen lassen!
Wofür hat Mehrow
denn den Ortsvorsteher? Ich rate Herrn Wollermann einen Blick in die
von den anderen Ortsvorstehern erwirkten vielen Straßenbaumaßnahmen
2017 in deren Ortsteilen zu werfen!
Nur ein Backofen für 7500€ macht Mehrow nicht unbedingt attraktiver!
Der gut angenommene Spielplatz hat letztendlich 135.000€ gekostet, also 25.000€ mehr als geplant.
Die Gemeinde verfügt übrigens über Rücklagen in Höhe von 27,5 Mio €.