Sonntag, 2. Oktober 2016

Mit schwerem Rucksack zum Bildungsdezernenten

Ahrensfelder Unabhängige

Wie schon berichtet zieht demnächst eine Ahrensfelder Bildungskarawane unter Führung des Bürgermeisters nach Eberswalde zum Bildungsdezernenten des Landkreises. Von den Unabhängigen darf keiner mit, denn deren der Gemeindevertretung und dem Landkreis vorgestelltes Schulkonzept, so der Bürgermeister, ist für ihn und seine Verwaltung von Desinteresse.

Löbliches Ziel des Besuchs ist, in die Kreisschulplanung 2017 bis 2022 mit einer
weiterführenden Schule aufgenommen zu werden. Da sind sich in der Gemeindevertretung alle einig! Und der Bedarf in der Bevölkerung ist da!

Doch was ist im Rucksack drin, dass der Zielstellung wenig hilfreich ist?

Es ist die bisherige Schulentwicklung in der Gemeinde.
Was ist falsch gemacht worden und was könnte der Gemeinde jetzt auf die Füße fallen?

Auf die Füße wird der Gemeinde der vom Bürgermeister inszenierte Schnellschuss mit dem privaten zweizügigen Gymnasium in Blumberg fallen. Das Gymnasium ist unbestritten gut für die etwa 50 Schüler der Blumberger Grundschule, die es nach der 6. Klasse aufsuchen wollen.
Der Haken ist der, dass das private Gymnasium aber auch einen Oberschulbereich für etwa 25 Schüler anbietet.
Da wir in der Gemeinde auch in den nächsten Jahren mit etwa 100 Schülern pro Jahrgang als Abgänger aus der Grundschule rechnen müssen, ist einsehbar, dass für eine öffentliche weiterführende Oberschule lediglich 25 Schüler zur Verfügung ständen.
Eine genehmigungsfähige weiterführende Oberschule bedarf mindestens aber 50 Schüler, um zweizügig geführt werden zu können!
Für 25 Schüler ist eine möglichst wohnungsnahe Beschulung gegenwärtig also nicht möglich. Diese müssen in den Landkreis ausweichen.
Eine denkbare Lösung wäre der Ausbau des Gymnasiums auf eine Dreizügigkeit, bei gleichzeitigem Abbau des einzügigen Oberschulbereiches!

Nun zur Grundschule:

Die Gemeinde hat unbestritten ein gut ausgerüstetes, aber ein mit dem vollzogenen Anbau zu großes Grundschulgebäude in Blumberg.
Das jetzige Gebäude ermöglicht eine Fünfzügigkeit pro Jahrgangsstufe mit insgesamt 600 bis 700 Schülern an der Schule. Pädagogisch sind Schulen dieser Größenordnung jenseits von Gut und Böse!
Hätte man sich bei steigendem Schüleraufkommen und notwendig größer werdendem Bedarf an Räumlichkeiten für die Grundschule am Brandenburger Schulgesetz orientiert, dann wäre eine pädagogisch sinnvollere Lösung angesagt gewesen.

Das Schulgesetz lässt um eine möglichst wohnungsnahe Beschulung zu sichern, ein Mehr an Schulstandorten im Gemeindegebiet zu.
Bedingung ist, dass für jede Schule mindestens zwei Jahrgangsstufen mit zwei Klassen eingerichtet werden.
Und genau das wäre in unserer Gemeinde mit jährlich etwa 100 Schulanfängern für zwei Schulen möglich gewesen.
Zwei Schulen mit je sechs Jahrgangsstufen mit je zwei Klassen. Und man hätte mit 300 Schülern je Schule, überschaubare, pädagogisch-wertvolle Schulen.
Was nicht ist, sollte noch werden. Es ist in der Gemeinde Diskussionsbedarf angesagt!

Liebe Leserinnen und Leser sprechen sie in ihrem Umfeld über dieses Thema, machen sie die Schullandschaft zum Gespräch in der Gemeinde!

Nach dem Schulgesetz haben Gemeinden ihren Grundschulen Schulbezirke zuzuordnen, für die die Schulen örtlich zuständig sind.
Soweit mir bekannt ist, ist der Schulbezirk für die Blumberger Grundschule durch die Gemeinde gegenwärtig lediglich auf den Ortsteil Blumberg beschränkt. Dieser muss im Sinne von Planungssicherheit für das gesamte Gemeindegebiet festgeschrieben werden!

Auszug aus der Niederschrift des Hauptausschusses vom Juli 2016:

"Herr Gehrke ergänzt, dass die Gemeinde Träger der Grundschule ist. 

Diese ist für eine 5-Zügigkeit ausgebaut und könnte im Ausnahmefall sogar auch 6-zügig vorgehalten werden."  !!!

Demnächst:
Mehrower fragen, wann für die Bodenaufbereitungsanlage des Herrn Rahlf am Ortseingang endlich das Aus kommt?

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