1. Der Schulneubau am Rande Lindenbergs
Die Lage des Standortes ist das Produkt jahrelanger, verfehlter Schulpolitk der Verantwortlichen in der Gemeinde. Ich bin auf das Problem mehrmals im Blog eingegangen und habe Antworten darauf gegeben, wie Standorte im Ortsteil Ahrensfelde weitaus besser für die Grundschüler, Eltern und Lehrkräfte geeignet gewesen wären.
Nun wird es höchstwahrscheinlich wie im Bebauungsplan vorgesehen.
Der Schulstandort wird von einer stark befahrenen Straße gequert, die die Schüler überqueren müssen, wenn sie die Sportanlage aufsuchen. Das Verkehrsaufkommen wird noch zunehmen durch die Fahrzeuge aus dem Wohngebiet Lindenberg Süd mit 150 Wohneinheiten. Im obigen Entwurf sehe ich weitere Probleme. Im Kernbereich des Standortes auf engstem Raum sollen auf 20.000m² eine Turnhalle (Größe 2-3 Felder)?), das Hauptgebäude mit Hort (dreizügig, inclusiv, ganztags?), der Schulhof, die Mensa und der Parkplatz für die Lehrkräfte entstehen. Der Bebauungsplan ist erstellt worden, ohne das überhaupt klargestellt wurde, welchen Grundschultyp und den daraus folgenden Konsequenzen die Gemeinde überhaupt will!
Auch sehe ich ein Problem aus "städtebaulicher" Sicht. Wird der zu erwartende Baukörper am Ortseingang in die dörfliche Struktur passen? Alles Fragen, die im Vorfeld aller Planung nicht mit den politischen Gremien und zukünftig betroffenen Bürgern diskutiert wurden.
Noch liegt die Ausführungsplanung nicht vor. Ein erster Anlauf ist hier gescheitert. Die Ausschreibung durch die Verwaltung war rechtswidrig und musste aufgehoben werden! Rechtswidrig war meiner Meinung auch, dass die Ausschreibung vor Abschluss des Verfahrens um die Aufstellung des Bebauungsplanes erfolgte.
2. Die Übertragung der Blumberger Grundschule an den Landkreis
Nun dürfte jedem Ahrensfelder
inzwischen bekannt sein, dass die Gemeinde in den nächsten
5 Jahren endlich die durch das
Wachstum der Gemeinde begründete weiterführende Oberschule bekommt.
Daran haben die Unabhängigen einen nicht geringen Anteil (siehe
Blog, politische Gremien und Medien).
In der Frage des Standortes der
Oberschule gab es das Angebot des Landkreises diese am Standort der
Grundschule Blumberg als Träger zweizügig einzurichten.
Gleichzeitig erklärte sich der Landkreis zum Trägerwechsel der
Grundschule bereit und die Oberschule im Komplex mit einer
zweizügigen Grundschule zu führen.
Mehr Räumlichkeiten stehen solch
einem Vorhaben am Standort auch nicht zur Verfügung. In dem
Zusammenhang wird im Ausgleich der Neubau einer mindestens
dreizügigen Grundschule notwendig, für den die Gemeindevertretung
jetzt den Standort Lindenberg auserkoren hat. Eine finanzielle
Beteiligung am Neubau der Grundschule ist vom Landkreis angekündigt.
Mit dem Trägerwechsel der Blumberger Grundschule an den Landkreis
und der Gemeinde als Träger der neuen Grundschule in Lindenberg
werden für die materielle Ausstattung der Schulen zukünftig
unterschiedliche Verantwortlichkeiten erwartet. Daneben müssen
Schulbezirke für die zwei Grundschulen innerhalb der Gemeinde
geschaffen werden, was zu Problemen führen kann.
Nun hat die Gemeindevertretung den
Trägerwechsel der Grundschule Blumberg beschlossen. Die
Schulkonferenz der Blumberger Grundschule wurde nicht einbezogen. Das
wäre auf Rechtmäßigkeit zu überprüfen! In Bernau ist das
beispielsweise erfolgt.
Noch steht die Vereinbarung zur
Übernahme des Schulstandortes Blumberg mit dem Landkreis aus. In den
politischen Gremien der Gemeinde gab es dazu noch keinerlei
Verständigung. Was wechselt außer dem Schulgelände (Grundstück,
Schulgebäude, Nebengebäude) die Trägerschaft? Was wird mit den
Turnhallen? Was wird mit der Sportanlage? Welche finanzielle
Entschädigung wird erwartet? Positionen, die es vor
Verhandlungsbeginn mit den politischen Gremien zu erarbeiten gilt!
3. Quo vadis Schule in den nächsten 10 jahren?
3. Quo vadis Schule in den nächsten 10 jahren?
Die Schulentwicklungsplanung des
Landkreises ist bis 2022 festgeschrieben. Voraussichtlich wird es bis
zum Schuljahr 2021/22 dauern, bis die Grundschule in Lindenberg
eröffnet wird. Die Eröffnung der Oberschule in Blumberg wird
entsprechend später erfolgen müssen. Es wird wegen der
Zweizügigkeit der Oberschule keine gymnasiale Oberstufe geben. Das
heißt, Abgänger aus der Klassenstufe 6, die die Abiturstufe
anstreben, haben nur die Möglichkeit das private Gymnasium in
Blumberg zu besuchen oder eine öffentliche Oberschule mit
gymnasialer Stufe bzw. ein öffentliches Gymnasium außerhalb der
Gemeinde. Der Geldbeutel der Eltern wird hier eine Rolle spielen und
Schüler werden wie schon jetzt Fahrwege ins Umland auf sich nehmen
müssen. Um Chancengleichheit zu wahren, sollte es das Ziel der
Gemeinde sein, beim Landkreis darauf Einfluss zu nehmen, dass die
neue Oberschule in Blumberg innerhalb der nächsten 10 Jahre eine
gymnasiale Oberstufe bekommt. Das bedarf natürlich einer größeren
Zügigkeit der Oberschule und somit mehr Räumlichkeiten und
letztlich den Umzug der zweizügigen Grundschule. Genau dafür muss
eine zweite, mindestens zweizügige neue Grundschule her.
Diese zu diskutierenden Überlegungen
gehen auch von einer zu erwartenden und gewollten Zunahme der
Ahrensfelder Bevölkerung in den nächsten 10 Jahren aus. Arbeiten
wir weiter daran, unsere Gemeinde zu einem attraktiven Schulstandort,
auch in Konkurrenz zu den umliegenden Kommunen zu machen.
Zusatz:
Gestern in der
Gemeindevertretersitzung hat der Bürgermeister angekündigt, dass
noch in dieser Woche mit dem Bildungsministerium ein Gespräch zur
geplanten Grundschule stattfinden wird. Das Ministerium stellt die
Lehrkräfte muss man wissen!
Was soll das Gespräch bringen, wenn die
Verantwortlichen der Verwaltung nicht mal Klarheit über den
Grundschultyp (siehe 2.) haben, von dem wesentlich der Besatz von
Lehrkräften abhängt?
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