Sonntag, 18. März 2018

Quo vadis Schule in Ahrensfelde?

Hier die Sicht der Ahrensfelder Unabhängigen zur Schulentwicklung in der Gemeinde Ahrensfelde angesichts der anvisierten städtebaulichen und Einwohnerntwicklung in den nächsten fünf bis 10 jahren.

1. Der Schulneubau am Rande Lindenbergs 

Die Lage des Standortes ist das Produkt jahrelanger, verfehlter Schulpolitk der Verantwortlichen in der Gemeinde. Ich bin auf das Problem mehrmals im Blog eingegangen und habe Antworten darauf gegeben, wie Standorte im Ortsteil Ahrensfelde weitaus besser für die Grundschüler, Eltern und Lehrkräfte  geeignet gewesen wären.
Nun wird es höchstwahrscheinlich wie im Bebauungsplan vorgesehen. 
Der Schulstandort wird  von einer stark befahrenen Straße gequert, die die Schüler überqueren müssen, wenn sie die Sportanlage  aufsuchen. Das Verkehrsaufkommen  wird noch zunehmen durch die Fahrzeuge aus dem Wohngebiet Lindenberg Süd mit 150 Wohneinheiten. Im obigen Entwurf sehe ich weitere Probleme. Im Kernbereich des Standortes auf engstem Raum sollen auf 20.000m² eine Turnhalle (Größe 2-3 Felder)?), das Hauptgebäude mit Hort (dreizügig, inclusiv, ganztags?), der Schulhof, die Mensa und der Parkplatz für die Lehrkräfte entstehen. Der Bebauungsplan ist erstellt worden, ohne das überhaupt klargestellt wurde, welchen  Grundschultyp und den daraus folgenden Konsequenzen die Gemeinde überhaupt will! 
Auch sehe ich ein Problem aus "städtebaulicher" Sicht. Wird der zu erwartende Baukörper am Ortseingang in die dörfliche Struktur passen? Alles Fragen, die im Vorfeld aller Planung nicht mit den politischen Gremien und zukünftig betroffenen Bürgern diskutiert wurden.
Noch liegt die Ausführungsplanung nicht vor. Ein erster Anlauf ist hier gescheitert. Die Ausschreibung durch die Verwaltung war rechtswidrig und musste aufgehoben werden! Rechtswidrig war meiner Meinung auch, dass die Ausschreibung vor Abschluss des Verfahrens um die Aufstellung des Bebauungsplanes erfolgte.

2. Die Übertragung der Blumberger Grundschule an den Landkreis

Nun dürfte jedem Ahrensfelder inzwischen bekannt sein, dass die Gemeinde in den nächsten
5 Jahren endlich die durch das Wachstum der Gemeinde begründete weiterführende Oberschule bekommt. Daran haben die Unabhängigen einen nicht geringen Anteil (siehe Blog, politische Gremien und Medien).
In der Frage des Standortes der Oberschule gab es das Angebot des Landkreises diese am Standort der Grundschule Blumberg als Träger zweizügig einzurichten. Gleichzeitig erklärte sich der Landkreis zum Trägerwechsel der Grundschule bereit und die Oberschule im Komplex mit einer zweizügigen Grundschule zu führen.
Mehr Räumlichkeiten stehen solch einem Vorhaben am Standort auch nicht zur Verfügung. In dem Zusammenhang wird im Ausgleich der Neubau einer mindestens dreizügigen Grundschule notwendig, für den die Gemeindevertretung jetzt den Standort Lindenberg auserkoren hat. Eine finanzielle Beteiligung am Neubau der Grundschule ist vom Landkreis angekündigt. Mit dem Trägerwechsel der Blumberger Grundschule an den Landkreis und der Gemeinde als Träger der neuen Grundschule in Lindenberg werden für die materielle Ausstattung der Schulen zukünftig unterschiedliche Verantwortlichkeiten erwartet. Daneben müssen Schulbezirke für die zwei Grundschulen innerhalb der Gemeinde geschaffen werden, was zu Problemen führen kann.
Nun hat die Gemeindevertretung den Trägerwechsel der Grundschule Blumberg beschlossen. Die Schulkonferenz der Blumberger Grundschule wurde nicht einbezogen. Das wäre auf Rechtmäßigkeit zu überprüfen! In Bernau ist das beispielsweise erfolgt.
Noch steht die Vereinbarung zur Übernahme des Schulstandortes Blumberg mit dem Landkreis aus. In den politischen Gremien der Gemeinde gab es dazu noch keinerlei Verständigung. Was wechselt außer dem Schulgelände (Grundstück, Schulgebäude, Nebengebäude) die Trägerschaft? Was wird mit den Turnhallen? Was wird mit der Sportanlage? Welche finanzielle Entschädigung wird erwartet? Positionen, die es vor Verhandlungsbeginn mit den politischen Gremien zu erarbeiten gilt!

3. Quo vadis Schule in den nächsten 10 jahren?

Die Schulentwicklungsplanung des Landkreises ist bis 2022 festgeschrieben. Voraussichtlich wird es bis zum Schuljahr 2021/22 dauern, bis die Grundschule in Lindenberg eröffnet wird. Die Eröffnung der Oberschule in Blumberg wird entsprechend später erfolgen müssen. Es wird wegen der Zweizügigkeit der Oberschule keine gymnasiale Oberstufe geben. Das heißt, Abgänger aus der Klassenstufe 6, die die Abiturstufe anstreben, haben nur die Möglichkeit das private Gymnasium in Blumberg zu besuchen oder eine öffentliche Oberschule mit gymnasialer Stufe bzw. ein öffentliches Gymnasium außerhalb der Gemeinde. Der Geldbeutel der Eltern wird hier eine Rolle spielen und Schüler werden wie schon jetzt Fahrwege ins Umland auf sich nehmen müssen. Um Chancengleichheit zu wahren, sollte es das Ziel der Gemeinde sein, beim Landkreis darauf Einfluss zu nehmen, dass die neue Oberschule in Blumberg innerhalb der nächsten 10 Jahre eine gymnasiale Oberstufe bekommt. Das bedarf natürlich einer größeren Zügigkeit der Oberschule und somit mehr Räumlichkeiten und letztlich den Umzug der zweizügigen Grundschule. Genau dafür muss eine zweite, mindestens zweizügige neue Grundschule her.
Diese zu diskutierenden Überlegungen gehen auch von einer zu erwartenden und gewollten Zunahme der Ahrensfelder Bevölkerung in den nächsten 10 Jahren aus. Arbeiten wir weiter daran, unsere Gemeinde zu einem attraktiven Schulstandort, auch in Konkurrenz zu den umliegenden Kommunen zu machen.

Zusatz:
Gestern in der Gemeindevertretersitzung hat der Bürgermeister angekündigt, dass noch in dieser Woche mit dem Bildungsministerium ein Gespräch zur geplanten Grundschule stattfinden wird. Das Ministerium stellt die Lehrkräfte muss man wissen! 
Was soll das Gespräch bringen, wenn die Verantwortlichen der Verwaltung nicht mal Klarheit über den Grundschultyp (siehe 2.) haben, von dem wesentlich der Besatz von Lehrkräften abhängt?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.