Zur nicht befriedigende Ahrensfelder
Schullandschaft in Verantwortung des Bürgermeisters und der
Gemeindevertretung habe ich mich in mehreren Blogbeiträgen geäußert.
Nun hat die Ahrensfelder
Schullandschaft die Chance mit dem Schulentwicklungsplan 2017 bis
2022 auf eine neue, bessere Qualität.
Ahrensfelde wird auf Grund der zu
erwartenden Bevölkerungsentwicklung vom Landkreis eine Oberschule
und eine weitere Grundschule in Aussicht gestellt.
Nur fragt sich, wie ist die Gemeinde
darauf vorbereitet? Schlecht, meine ich!
Es fehlt die Ausweisung von
Schulvorhalteflächen im Flächennutzungsplan, so dass bis heute
nicht klar ist, wo siedelt die Gemeinde fachlich kompetent die
Oberschule, die zweite Grundschule oder den Schulkomplex
Oberschule/Grundschule an. Es herrscht schlicht und nicht erst seit
heute eine Konzeptionslosigkeit vor!
Jetzt hat die Gemeindevertretung auf
Drängen der Verwaltung die Übertragung des Grundschulkomplexes
Blumberg in die Trägerschaft des Landkreises beschlossen. Und so
„aus dem Bauch“ heraus, soll dort zukünftig ein Schulkomplex
Oberschule/Grundschule entstehen.
Ich sage nicht aus dem Bauch heraus,
dass dafür die Rahmenbedingungen nicht gegeben sind!
Wie steht es um die
Rahmenbedingungen?
Zunächst sei festgestellt, dass die
Grundschule von Anfang an nach Ahrensfelde gehört hätte!
Nun haben sich die
Entscheidungsträger für „die Randlage Blumberg“ und bei
wachsenden Schülerzahlen, statt für die Errichtung einer zweiten
Grundschule im Ortsteil Ahrensfelde, für einen Anbau in Blumberg
entschieden. Und damit den nächsten schweren Fehler begangen!
Bei mehr fachlicher Kompetenz der
Entscheidungsträger hätte man wissen müssen, dass
Grundschulstandorte in der jetzigen Größe modernen
Bildungsansprüchen nicht entsprechen!
Die Blumberger Grundschule steuert
mit der Einrichtung von fünf neuen Klassen im Schuljahr 2017/18 auf
eine Fünfzügigkeit in allen Klassenstufen zu.
Bei Durchschnittsklassenstärken von
25 Schülern pro Klasse besuchen dann etwa 750 Schüler die Schule.
Ein Unding! Schon jetzt entspricht die Zahl der vorhandenen
Räumlichkeiten der Schule nicht den Empfehlungen des Brandenburger
Ministeriums. Hinzu kommt der viel zu geringe Freiflächenanteil für
die Schüler. Bei den jetzigen und zu erwartenden Schülerzahlen
sollte sich dieser zwischen 3000 und 4000m² (Mindestanforderung)
bewegen. Man sehe sich am Standort um und nehme die Realität wahr!
Kurzum, die Grundschule ist in
dieser Größenordnung mittelfristig so nicht weiter zu führen. Es
muss in der Gemeinde im Zuge der Bebauungsabsichten und dem
erwarteten Einwohner - und Schülerzuwachs eine zweite Grundschule eingerichtet
werden!
Nun bietet die Gemeindevertretung
dem Landkreis an, den Schulstandort Blumberg in dessen Trägerschaft
zu übernehmen, um dort einen Schulkomplex Grundschule/Oberschule in
den nächsten 5 Jahren einzurichten. Wohl wissend um die
Rahmenbedingungen des Standortes und seine nicht Erweiterbarkeit.
Der Landkreis hat sich nun zu
entscheiden ob er unter den gegebenen Standortbedingungen eine
Oberschule einrichten oder die Grundschule in geringerer Zügigkeit
weiterführen will. Letzteres ist denkbar, bei Erweiterung des
Schulbezirks auf die Ortsteile Birkholz, Birkholzaue, Birkenhöhe.
Die Konsequenz für die Gemeinde
wäre die Errichtung der zweiten Grundschule und der Oberschule
außerhalb Blumbergs. Zu klären wäre, will die Gemeinde
Einzelstandorte oder ein Schulzentrum Grundschule/Oberschule und
welcher Flächenbedarf steht an?
Für ein Schulzentrum wird eine
entsprechende Fläche benötigt und die steht nur mit der
gemeindeeigenen Baufläche Kirschenallee (6,4 ha) zur Verfügung.
Nach einer Standortuntersuchung der
Firma Formazin der Kirchenfläche Lindenberger Straße /Ulmenallee
aus 2014 würde hier die Errichtung einer Oberschule mit Sportanlage
und Turnhalle mindestens 5ha benötigen.
In den Verhandlungen mit der Kirche
um den Kauf einer Schulfläche bietet die Kirche aber höchstens die
von der Gemeinde (!) gewünschten 2 ha an!
Ein Schulzentrum hier errichten zu
wollen, ist schlicht abwegig! Selbst eine Oberschule mit Turnhalle
und der Sportanlagennutzung des Vereins Grün-Weiss findet hier nicht
den benötigten Platz.
Geprüft werden müsste, ob die 2 ha
für die Errichtung der Grundschule ausreichen. Denn die braucht die
Frei-Sportanlage auf dem Schulstandort. Wer will verantworten, das
Grundschüler über die stark befahrene Lindenberger Straße die
Sportanlage des Vereins aufsuchen müssen.
Kurzum, auf der von der Kirche zum
Kauf angebotenen Fläche von 2 ha lassen sich schon gar nicht das
Schulzentrum, weder die Oberschule, noch eine komplette Grundschule
errichten.
Was nun, wenn der Landkreis als
Träger am Standort Blumberg einzig möglich die Oberschule errichten
kann und der Grundschule vorzieht?
Dann bleibt der Gemeinde die
Errichtung von 2 Grundschulen auf unterschiedlichen Standorten mit
den entsprechenden Schulbezirken bzw. die Errichtung von 2
Grundschulen auf einem Standort mit natürlich unterschiedlichen
Schulbezirken.
Als Standort für letztere Variante
kommt wiederum nur die gemeindeeigene Baufläche Kirschenallee in
Frage.
Einzelstandorte?
Aus Kostengründen (Gemeindeland)
und dem vorhandenen Flächenpotential für eine Grundschule mit Hort,
Turnhalle und Sportanlage sowie einer Kita (Träger?) bietet sich die
Errichtung auf dem Baufeld Kirschenallee an.
Problem: Die Gemeinde (Verwaltung)
arbeitet seit Jahren in Sachen Schulentwicklung ohne Konzeption. Da
werden für Schulbauten geeignete gemeindeeigene Flächen für den
Wohnungsbau an Bauträger verkauft! So geschehen mit dem Baufeld
Kirschenallee. Und im Gegensatz dazu spekuliert die Verwaltung seit
Jahren und heute noch auf den Kauf (!) von 2ha Kirchenland für den
Schulbau! Das verstehe jemand, ich nicht! Eltern,
stoppt diesen Unsinn! Mischt euch mit den gebotenen demokratischen
Möglichkeiten der Kommunalverfassung ein!
Das zu erwerbende Kirchenbaufeld
Lindenberger Straße/Ulmenallee (2ha) für die Errichtung der
Grundschule wird teuer. Der Kaufpreis pro m² wird aller
Wahrscheinlichkeit um einiges höher liegen als der Verkaufspreis pro
m² des Gemeindelandes Kirschenallee! Hier soll beim Schulkomplex
bestehend aus Schulgebäude, Hort und der Turnhalle auf die
Sportanlage verzichtet werden. Es ist an die Mitnutzung der
Sportanlage des Vereins Grün-Weiss gedacht.
Damit wird die Verkehrslage an der
stark befahrenen Lindenberger Straße ein Problem!
Der Standort ist aus den genannten
Gründen meiner Meinung nach nur bedingt geeignet.
Nun ist da noch die im FNP mit 2,4
ha ausgewiesene Gemeinbedarfsfläche südlich Fichtestraße. Die
Gemeindefläche grenzt genau an die Sportanlage des Vereins Grün –
Weiss. Also bestens geeignet für die Errichtung einer Grundschule
mit Hort und Turnhalle (auch zum Vorteil des Vereins!). Doch der
Standort ist von der Verwaltung nicht ins Gespräch gebracht worden,
weil für die Erweiterung der Sportanlage um
den dritten Fußballplatz gedacht! Dafür hat man ja einen
Förderantrag gestellt. Jetzt ist dieser bestätigt und noch im
Februar eine Überplanung des Gesamtareals ohne Vorgabe einer Fläche
für die Errichtung einer Grundschule in Auftrag gegeben worden.
Wieder ein Ausdruck von desolater
Schulplanung und Prioritätensetzung!
Wer heute die MOZ liest, hört Herrn
Knop (seit Jahren mitverantwortlich für die Schulplanung) tönen,
die Verwaltung könne sich für den „Grundschulcampus“ auch zwei
Standorte in Lindenberg vorstellen! Die Fälle scheinen der
Verwaltung im Ortsteil Ahrensfelde der eigenen Fehlleistungen wegen,
weg zu schwimmen und da wird eben mal wieder „auf den
Buckel der Eltern und Schüler“ in den Randbereich der Gemeinde
ausgewichen. Kennen wir das nicht schon?
Fazit: Dass was die Verwaltung
heute in der MOZ der Gemeindevertretung und den Ahrensfelder
Einwohnern anbietet wird kaum dazu beitragen, die Qualität der
Ahrensfelder Schullandschaft bedarfsgerecht zu erhöhen!
Wieder einige Fehldarstellungen.
AntwortenLöschenRichtig ist:
"Ahrensfelde wird auf Grund der zu erwartenden Bevölkerungsentwicklung vom Landkreis eine Oberschule ... in Aussicht gestellt."
Falsch ist:
"dass bis heute nicht klar ist, wo siedelt die Gemeinde fachlich kompetent ... den Schulkomplex Oberschule/Grundschule an."
So viel fachliche Inkompetenz bei Schulfragen von einem Ex Bildungsstadtrat.
http://www.berliner-zeitung.de/ex-bildungsstadtrat-verzichtet-auf-erneute-kandidatur-fuer-das-bezirksamt-wolfgang-unger-gibt-auf-16914978
Ich biete dem anonymen Schreiber eine fachlich kompetente Diskussion am 5.7., 18.30 beim Inder an!
LöschenGruß W. Unger
Auf Grund der mehrfachen ungekennzeichneten Änderungen des Beitrages ein Nachtrag.
AntwortenLöschenRichtig ist:
"Es muss in der Gemeinde im Zuge der Bebauungsabsichten und dem erwarteten Einwohner - und Schülerzuwachs eine zweite Grundschule eingerichtet werden!"
Falsch ist:
"Die Konsequenz für die Gemeinde wäre die Errichtung ... der Oberschule außerhalb Blumbergs."
Es gibt kein Angebot des Landkreises zu einer Oberschule außerhalb Blumbergs.
Demnach sind Ihre unzutreffenden Flächenberechnungen für eine Oberschule schlichtweg Unfug.
Lesen Sie einfach den entsprechenden Zeitungsartikel
http://www.moz.de/heimat/artikel-ansicht/dg/0/1/1587596/
Auch wenn es kein Angebot des Landkreises für die Oberschule außerhalb von Blumberg geben sollte,ist der von der Firma Formazin berechnete Flächenbedarf für die Errichtung einer Oberschule nicht von der Hand zu weisen!
LöschenDer Schulstandort Blumberg ist allerdings für die geplante Grundschule/Oberschule zu klein, sowie auch die Zahl der vorhandenen Räumlichkeiten.Dies gilt es zu bedenken und nicht wissentlich zu übersehen!
Ich habe Ihnen schon mehrfach erklärt, dass Träger der Oberschulen der Landkreis ist. Dessen Fachleute entscheiden bzw haben entschieden, dass der Schulcampus Blumberg geeignet ist. Wenden Sie sich mit Ihren privaten Flächenvorstellungen doch an den Betreiber, an den Landkreis.
AntwortenLöschenWir geben den Standort Blumberg ab und müssen im Sinne unserer Daseinsvorsorge daran interessiert sein, dass die dort zukünftigen Grundschüler aus Blumberg, Eiche, Mehrow und eventuell aus Birkholzaue, Birkholz die gleichen Bedingungen vorfinden, wie sie mit der neu einzurichtenden Grundschule in der Gemeinde gegeben sein werden. Und genau die werden sie in der geplanten Blumberger Kombination Grundschule/Oberschule nicht vorfinden! Und im Übrigen vertrauen sie plötzlich der Kompetenz der kreislichen Fachleute! Noch im Zusammenhang mit deren ersten Entwurf der kreislichen Schulplanung haben gerade sie deren Fachkompetenz doch angezweifelt! Ich gehe davon aus, dass die Entscheidung ob nur Oberschule oder Grundschule/Oberschule im Kreis noch nicht gefallen ist.
LöschenDann sollten Sie sich zuerst erkundigen und nicht wild herumspekulieren.
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