Dienstag, 27. Juni 2017

Fünfmal ein Nein und eine Enthaltung

Frau Formazin (FWG), Frau Tietz (Bürgerverein Eiche), Herr Wolf (Grüne), Frau Emmrich (Die Linke) und Dr. Unger (Unabhängige) stimmten in der letzten Gemeindevertretersitzung für die Aussetzung des Grundstücksverkaufs für das Bauvorhaben „altersgerechtes Wohnen Ulmenallee“ an die Anka – Zukunftswohnen – GmbH. Frau Herzog (Die Linke) enthielt sich der Stimme.

Weshalb ich für die Aussetzung gestimmt habe:

  1. Es handelt sich hier um eine gemeindeeigene Fläche, die im Flächennutzungsplan als Grün- und nicht als Baufläche ausgewiesen ist.
  2. Ein Zugriff auf diese Grünfläche bedeutet eine Änderung des FNP und damit einen Verstoß gegen den Landesentwicklungsplan, der genau wie die Novelle des Baugesetzes einen weiteren Zugriff auf Acker- und Grünland über den gültigen FNP hinaus im Grundsatz ablehnt.
  3. Das vom Bauamt (Frau Schaaf) initiierte Verfahren der Vergabe des Grundstückes an den interessierten Investor ist Ausdruck von Willkür und Konzeptionslosigkeit in Sachen Vorhalteflächen für altersgerechtes Wohnen in der Gemeinde.
  4. Es kann nicht angehen, dass ein Investor an das Bauamt (Frau Schaaf) mit dem Bebauungswunsch einer ihm bekannten Gemeindefläche herantritt und ihm sofort Avancen für die Bebauung ohne jegliche Ausschreibung mit konkreter Interessenbekundung der Gemeindevertretung gemacht werden. Dem Ergebnis der Befragung der Ahrensfelder Bevölkerung im Workshop folgend, hat die Gemeindevertretung die Priorität auf bezahlbares, betreutes - altersgerechtes Wohnen gesetzt.
  5. Das Angebot des Investors ist, wie sich im Laufe des eingeleiteten Bauverfahrens herausgestellt hat, weit von der Priorität der Gemeindevertretung für bezahlbares, betreutes - altersgerechtes Wohnen entfernt. Und dazu noch auf einer Gemeindefläche! Das Konzept des Investors sieht den Bau und Verkauf von altersgerechten Eigentumswohnungen an Jung und Alt mit Betreuungsservice vor.

Die Mehrheit der Gemeindevertreter hat sich letztlich für den Verkauf der Fläche und die Weiterführung des Bauverfahrens entschieden!

Wofür treten wir Unabhängigen ein?
Wir treten dafür ein, seit Jahren im Baugeschehen der Gemeinde Versäumtes im Bereich altersgerechtes-betreutes Wohnen nachzuholen.
Wir fordern, auf im FNP ausgewiesenen Gemeindeflächen u.a. bezahlbares, altersgerechtes-betreutes Wohnen zu ermöglichen und grundsätzlich über Grundstücks-Ausschreibungen.
Dazu hat die Bauverwaltung für die Gemeindevertretung in einem Konzept Vorhalteflächen auszuweisen.
Darüber hinaus befürworten wir auf im FNP ausgewiesenen privaten Bauflächen altersgerechtes – betreutes Wohnen natürlich auch in möglichen anderen Varianten.
Wir lehnen aber den weiteren „baulichen Zugriff“ auf Grün- und Ackerflächen in der Gemeinde ab.

Noch etwas!
Wer aufmerksam die Ahrensfelder Dorfstraße begeht und das bei den Temperaturen in den letzten Wochen, der sucht weitestgehend vergebens nach schattenspenden Bäumen. 
Wir Unabhängigen regen deshalb den Ortsbeirat/Verwaltung an, hier auf Gemeindeland "begrünend" aktiv zu werden! Finanzmittel aus Ausgleichsmaßnahmen dürften ausreichend vorhanden sein!

4 Kommentare:

  1. Bei 5 x nein und 1x Enthaltung bleibt rechnerisch immer noch eine 2/3 Mehrheit mit Ja!

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  2. Meine Frage: Wo sollen denn in der Dorfstrasse Bäume oder anderes Grün gesetzt werden? Die großen Strassenbäume wurden in den 80gern gefällt, weil die Strasse verbreitert wurde und kein Platz mehr war. An den Stellen, wo Bäume stehen können, stehen doch schon welche. Wo also noch?

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    1. Hallo Frau Adler,

      danke, dass Sie sich interessiert melden. Es gibt da schon Möglichkeiten auf Grünflächen. Eine Begehung gibt da Aufschluss. Ich bin dabei, oder Herr Pöltelt oder einer der Anwohner der Dorfstraße. Auch über google Maps kann man sich einen Überblick verschaffen.


      Beste Grüße W. Unger

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  3. Hallo und vielen Dank für die Stellungnahme zum betreuten Wohnen. Das Thema wird mit Sicherheit in den nächsten Jahrzehnten um ein vielfaches an Bedeutung zunehmen. Wer weiß, vielleicht arbeiten später nicht nur die Pfleger sondern auch noch die Rentner in den Heimen online bei irgendwelchen Diensten , solange der Kopf noch fit ist.

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