Sonntag, 29. Januar 2017

Wird in Ahrensfelde eine Chance vertan?

Gemeint ist ein Umdenken in der städtebaulichen Entwicklung des Ortsteils Ahrensfelde -
konkret im Zusammenhang mit dem Aufstellungsbeschluss „Bebauungsplan Kirschenallee“.

Dieser Beschluss war Montag (23.01.2017) Thema im Ortsbeirat Ahrensfelde.
Beschlossen wurde im Beisein des Vorhabenträgers BONAVA für die 12ha:

Mit dieser Planung soll Baurecht für die Errichtung und den Betrieb einer Kindertagesstätte, individuellen Einfamilienhäusern und anteiligem Mietwohnungsbau geschaffen werden.

Weshalb ein Umdenken?
Weil die gewünschte Bebauung wieder auf das hinaus läuft, was Ahrensfelde seit Jahren an Baulichkeiten kennt. Eine „Neubau-Siedlung“ auf 12ha mit vorwiegend Einfamilienhäusern und einigem Mietwohnungsbau zweigeschossig, aber fehlender sozialer und dienstleistender Infrastruktur, welche das Leben in der Gemeinde wohnlicher macht.

Was braucht der Ortsteil Ahrensfelde?
Mir sagte neulich ein Ahrensfelder, dem Ort fehlt ein Gesicht, eine Seele und meinte im städtebaulichen Sinn ein infrastrukturell interessantes, die Einwohner anziehendes Ortszentrum. Und genau das haben wir nicht. Auch nicht mit dem blassen Umfeld des Rathauses!
Hier im Baufeld Kirschenallee mit 6,4ha kommunalem Flächenanteil hätten wir jetzt die Chance städtebaulich ein attraktives Ortszentrum mit sozialer und dienstleistender Infrastruktur für die Bürger zu entwickeln!

Fehlanzeige, wie die Debatte um den Beschlussantrag im Ortsbeirat zeigt.
Nachdem Dr. Pöltelt (Unabhängige) auf unbedingt notwendig einzubeziehende Infrastruktur unterschiedlichster Art verweist, u.a. auch daran erinnert, dass die Arbeitsgruppe Schulentwicklung in der Kirschenallee auch einen Standort für ein Schulzentrum (Grundschule, weiterführende Schule) für möglich hält, kam sofort die Ablehnung des Vorsitzenden Hackbarth. Auch der Bürgermeister ergriff im Sinne des Vorhabenträgers BONAVA das Wort. Die Gemeinde könne es sich nicht leisten, mit Vorstellungen zur Bebauung, die über die vorgegebenen Kriterien des Interessenbekundungsverfahrens hinausgehen, den Vorhebenträger zu belasten. Der Beschluss stände nun mal. BONAVA erwarte dies auch, ergänzte deren Vertreter. BONAVA hat übrigens nur teilweise die Rahmenbedingungen aus dem Interessenbekundungsverfahren anerkannt, lehnt Baufreiheit für  Einfamilienhäuser ab und will die Mietwohnungen verkaufen! So jedenfalls das Ergebnis des Interessenbekundungsverfahrens.

Noch etwas:
Den politisch Verantwortlichen und der Bauverwaltung in der Gemeinde wäre es im Sinne des Umdenkens in der städtebaulichen Entwicklung gut zu Gesicht gestanden, für ein attraktives Ortszentrum vor der Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens einen Ideenwettbewerb zu initiieren.
Und Ansprechpartner dafür hätten neben externen Fachleuten in direkter Bürgerbeteiligung die Einwohner von Ahrensfelde sein sollen. Auch diese Chance für mehr Bürgerbeteiligung bei der Gestaltung der Gemeinde ist leider nicht genutzt worden.

Abschließend:
Auch mit diesem Bebauungsplan orientiert die Gemeinde trotz zur Verfügung stehender kommunaler Fläche von 6,4ha nicht auf sozial-verträglichen und bezahlbaren Mietwohnungsbau. Nicht nur einmal ist dieser in den politischen Gremien der Gemeinde und in den Workshops gefordert worden! Jedem Verantwortlichen in der Gemeinde sollte auch klar sein, dass die Ressourcen an bebaubaren Flächen begrenzt sind. Es ist daher bei zu erwartenden und gewollten Einwohnerzuwachs dringend angeraten, über Mehrfamilienhäuser und deren Geschosshöhen auf noch zu erschließenden Baufeldern nachzudenken! 

Demnächst zum MOZ-Beitrag "Errichtung des Bauhofs genehmigt"! 

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