Donnerstag, 21. Juli 2016

Wendehälse - wie CDU und Linke das Gegenteil von dem erzählen können, was sie wirklich tun: Unerträglich & Unwahr

Unser (Die Unabhängigen)  Landesvorsitzender Peter Vida zu 2 Artikeln der MOZ - Bernau!


Sehr geehrte MOZ-Redaktion,

die heutige Berichterstattung zum angeblichen Widerstand gegen die Gebietsreform unter der Überschrift „Widerstand formiert sich – CDU aus Barnim und Uckermark…“ (http://www.moz.de/lokalredaktionen/barnim/bernau/artikel3/dg/0/1/1500399/) ist der absolute Kracher, steht sie doch in diametralem Widerspruch zum Abstimmungsverhalten der Barnimer CDU. Ich kann ehrlich gesagt, nicht verstehen, wie es sein kann, dass Sie diejenigen, die im Kreistag mehrheitlich gegen die Resolutionen bzw. Änderungsanträge zur Abschwächung der Gebietsreform stimmen, nun in einem riesigen Artikel als diejenige feiern, die sich angeblich an die Front der Reformgegner gestellt hätten.

Ich stelle fest:
1 Die Mehrheit der CDU-Kreistagsfraktion Barnim hat auf der Kreistagssitzung am 24.11.2014 gegen die von uns eingereichte Resolution zum Erhalt des Landkreises Barnim gestimmt.

2. Die Mehrheit der CDU-Kreistagsfraktion Barnim hat auf der Kreistagssitzung am 16.09.2015 dagegen gestimmt, die Resolution zur Ablehnung der Gebietsreform zur Grundlage der kreislichen Stellungnahme ans Land zu machen.

3. Die Mehrheit der CDU-Kreistagsfraktion Barnim hat auf der Kreistagssitzung am 15.06.2016 sämtliche unserer Änderungsanträge zur Stellungnahme – die eine Abkehr von der Reform vorgesehen hätten – abgelehnt.

4. Die CDU hat im Kreistag durch Redebeiträge für die Reform geworben und auch ihr Kreisvorsitzender Jur hat regelmäßig gegen unsere Anträge gestimmt. Wie kann es sein, dass dies in der Berichterstattung komplett unterschlagen wird?
Es ist unter keinem Gesichtspunkt verständlich, dass angesichts dieser Faktenlage die CDU-Barnim als Motor der Reformgegner dargestellt wird, während ihre Verantwortungsträger im Kreis exakt das Gegenteil tun.

Unglaublich wird es sodann, wenn man im weiteren Verlauf des Artikels lesen kann, dass angeblich auch die Linken die Reform kritisieren. Unfassbar, aber wahr: Dagmar Enkelmann wird in dem Artikel ernsthaft damit zitiert, dass sie die Reform ablehne und kritisiere, dass es keine Analyse bisheriger Reformen gegeben habe.

Hierzu stelle ich fest:

5. Die linke Stadtfraktion Bernau samt Wortführerin Dagmar Enkelmann hat auf der SVV-Sitzung am 28.01.2016 die Resolution gegen die Gebietsreform einstimmig abgelehnt! Frau Enkelmann hat sogar eine Rede gegen die Resolution gehalten und insbesondere meinen Redebeitrag gekontert. Ein zentraler Punkt meiner Rede war die Kritik daran, dass es keine Analyse vorangegangener Reformen gegeben hat. Frau Enkelmann hat sich also nicht nur nicht gegen die Reform ausgesprochen, sie hat sogar die dahingehende Kritik genau in dem Punkt abgelehnt, mit dem sie jetzt anderslautend zitiert wird. Wie man angesichts dessen heute das exakte Gegenteil in der Zeitung unkritisch und unwidersprochen verkünden kann, ist schlichtweg unbegreiflich.
Ich glaube, dass es in einer aufgeklärten, repräsentativen Demokratie darauf ankommt, dass die Bürger und Wähler ihre Vertreter nach ihrem Handeln bemessen und auf dieser Grundlage Wahlentscheidungen treffen. Um zu erfahren, wie die Vertreter handeln, gibt es die Presse. Der Presse kommt daher eine besondere Aufgabe zu, den Bürgern eine Entscheidung aufgrund wahrer Tatsachengrundlage zu ermöglichen. Dies wird erschwert, wenn sich Politiker entgegen ihrem eindeutigen Abstimmungsverhalten durch gegenteilige Verlautbarungen, die – obwohl sie in krassem Widerspruch zu ihrem Votum stehen – unkritisch abgedruckt werden, immer wieder mit Genteiligem, Unwahren schmücken können.
6. Ein weiteres Beispiel ist Ihr Artikel auf Seite 13 „Rot-Rote Bilanz zu Land und Region“ (http://www.moz.de/lokalredaktionen/barnim/bernau/artikel3/dg/0/1/1500374/), in dem Ralf Christoffers (Linke) ernsthaft unwidersprochen erzählen kann, dass er sich dafür einsetzt, dass das Land die Kosten für die Altanschließerbeitragsrückzahlung übernimmt. Jener Ralf Christoffers, der noch am 15.07.2016 die aggressive Rede seines Fraktionskollegen Scharfenberg im Landtag beklatscht hat, der Wortführer jener war, die den Antrag auf Kostenübernahme durch das Land abgelehnt haben. Herr Christoffers hat den Antrag auch abgelehnt.

Wann hört diese Wählertäuschung auf?

Mit freundlichen Grüßen,
Péter Vida


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