Montag, 22. September 2014

Gemeinde Ahrensfelde verhindert Umwelt-Lehrpfad für Kinder

Mehrow 21 e.V. - Pressemitteilung 10/2014 20.September 2014


Der gemeinnützige Bürgerverein Mehrow 21 e.V. kritisiert die Entscheidung der Gemeindevertretung als unverständlich, ein ökologisches Sponsorenprojekt zur Aufwertung des Lakesees abzulehnen.

Es ist ein Projekt, das auf viel Wohlwollen stößt. Das Naturareal rund um den Lake-See in Mehrow soll aufgewertet und die ökologische Bedeutung, besonders für Artenvielfalt und Klimaschutz,  ins Bewusstsein der Bevölkerung gerückt werden.
Der gemeinnützige Umweltverein Mehrow 21 e.V., der sich satzungsgemäß für den Erhalt und Schutz des grünen Herzens im kleinsten Teilort der Gemeinde Ahrensfelde einsetzt,  will dazu einen kleinen Umwelt-Lehrpfad am Rand des Gewässers einrichten. Dazu sollen mehrere  Schautafeln entlang des Spazierwegs aufgestellt werden, die Informationen zur Fauna und Flora an der Lake bieten (Vögel, Fische, Reptilien und Amphibien, Fledermäuse, Bäume, Blumen und Kräuter).
Der Verein hat der Kommune außerdem vorgeschlagen, Sitzbänke für Besucher aufzustellen und weitere Nistkästen für die zahlreichen Vorkommen von Fledermäusen und seltenen Vögeln einzurichten. Veranschlagt wurde ein Kostenrahmen von 2250 Euro. Das Umweltprojekt sollte komplett von der Allianz-Generalagentur Sina Krause in Ahrensfelde-Eiche finanziert werden, die Mehrow 21 e.V. als Sponsor gewinnen konnte.
Die Gemeindeverwaltung schob den Antrag des gemeinnützigen Verein, der sich auch für mehr Transparenz bei kommunalen Entscheidungen einsetzt, leider zunächst für viele Monate auf die lange Bank. Nach den Kommunalwahlen zeigte sich aber auch der neu formierte Bau- und Umweltausschuss von der Idee angetan.
Alle fünf anwesenden Ausschussmitglieder stimmten unter Leitung des Vorsitzenden Jörg Dreger (SPD) am 12. August nach ausführlicher Debatte mit der stellvertretenden Bürgermeisterin und zuständigen Abteilungsleiterin Regine Schaaf dem Antrag und dem Projekt einstimmig zu, was auch die anwesenden Mitglieder von Mehrow 21 e.V. freute. Der Verein bereitete sich nun auf die Umsetzung des Projekts vor.
Umso größer war die Enttäuschung, als die Gemeindevertretung u.a. mit den Stimmen von Bürgermeister und Mehrower Ortsvorsteher Wollermann am 15. September mit knapper Mehrheit den Lehrpfad und die rundum positive Empfehlung des zuständigen Fachausschusses ablehnte. Zu Beginn der Debatte hatte sich Bürgermeister Gehrke (CDU) kritisch zu dem Antrag des gemeinnützigen Vereins geäußert, den der Vertreter der Unabhängigen, Dr. Wolfgang Unger, zur Entscheidung eingebracht hatte. Völlig von der Rolle war der Ortsvorsteher in seiner ablehnenden Argumentation,was bei den Gästen der GV ein Raunen und Schmunzeln hervorrief.
Der Bürgermeister führte nun plötzlich angebliche Kosten von fast 30 000 Euro auf, die der Gemeinde durch den Lehrpfad entstehen würden, unter anderem für die Instandsetzung von Wegen, Baumpflege und die Verkehrssicherung. Diese Kosten wurden  zuvor von der Verwaltung nicht genannt und lagen auch dem zuständigen Ausschuss bei seiner Entscheidung nachweislich nicht vor.
Mehrow 21 e.V. kritisiert die Vorgänge und das Vorgehen der Verwaltung und des Bürgermeisters scharf. "So kann man mit Bürgern, Vereinen und Sponsoren nicht umgehen, das stößt alle vor den Kopf", sagt der Vorsitzende des Umweltvereins, Thomas Wüpper. Die Gemeinde habe nachweislich kein einziges Mal mit dem Verein Kontakt aufgenommen. Auch der Bürgermeister habe sich weder für die gemeinnützige Initiative, die er sonst gerne einfordere, bedankt noch in sonstiger Weise den Verein auch nur ein einziges Mal in dieser Sache kontaktiert.
Besonders verärgert sind der Verein und der Sponsor darüber, dass nach dem positiven Beschluss und der Empfehlung des Fachausschusses die Verwaltung - wieder einmal hinter verschlossenen Türen und unter Ausschluss der Öffentlichkeit - nachträglich völlig intransparente und nicht belastbare Kosten ermittelt habe, von denen kein Mensch wisse, wie sie zustande gekommen sind. Auch die Gemeindevertreter seien förmlich überfahren worden.
Für Mehrow 21 e.V. steht fest: "Was wir hier erleben, hat mit ordentlicher Verwaltungsarbeit, mit nachvollziehbaren kommunalpolitischen Beschlüssen und fairem Umgang mit Bürgern, Vereinen und Sponsoren absolut nichts zu tun."
Die angeblichen Kosten von bis zu 30 000 Euro seien völlig aus der Luft gegriffen, kritisiert der Verein. Denn schon der Ausschuss habe beschlossen, das Projekt nicht "Natur-Lehrpfad" zu nennen, weil damit besondere Anforderungen verbunden sind. Es gehe nur um die Aufstellung der Tafeln und der Sitzbänke sowie der Pflege der Wege, die ohnehin von der Kommune als Eigentümerin des Areals geleistet werden muss. Dieser Sachverhalt sei aber nach der Ausschuss-Sitzung geklärt und bekannt gewesen, so der Verein.
"Um so unverständlicher und unsinniger ist es, dass der Bürgermeister dennoch der Gemeindevertretung diese Horrorzahlen präsentierte", kritisiert der Vorsitzende von Mehrow 21 e.V. , Thomas Wüpper.  "Offenbar ging es darum, das Projekt unseres oft unbequemen Umweltvereins zu verhindern", vermutet der Vereinschef. Das sei besonders fragwürdig, weil gerade der Bürgermeister die Gemeinde gerne als kinderfreundlich Preise und nun persönlich eine Lehrprojekt für Kinder und Schüler verhindert und damit auch Sponsoren verprellt habe.
Mehrow 21 e.V. will dennoch nicht locker lassen und hofft, für das Umweltprojekt noch die nötige Unterstützung auch bei den Gemeindevertretern zu finden.  Bereits bei  der Abstimmung am 15.9. votierten sechs Mitglieder für das Projekt, sieben waren dagegen, darunter der Bürgermeister und die meisten CDU-Mitglieder. Vier Gemeindevertreter enthielten sich. Der Verein hofft beim nächsten Anlauf auf mehr Einsicht und Unterstützung - und eine objektive, sachgerechte und angemessene Vorbereitung des Beschlusses durch die Verwaltung und den Bürgermeister.

Verantwortlich im Sinne des Presserechts:

Thomas Wüpper, Vorsitzender Mehrow 21 e.V., An der Lake 2, 16356 Ahrensfelde OT Mehrow. Tel.: 033394/578797.


Thomas Wüpper
Redaktionsbüro
Stuttgarter Zeitung / Hannoversche Allgemeine / Rheinpfalz
An der Lake 2
16356 Ahrensfelde OT Mehrow
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