Gestern (20.02) fand zu dieser Investition eine
Informationsveranstaltung im Gemeindezentrum statt. Etwa geschätzte 40
interessierte Mehrower waren anwesend. Es tut sich im Ortsteil offensichtlich
was an Information. Mehrow 21 hat das ja mehrfach eingefordert!
Die Investition wird 500.000€ kosten. Wir erinnern uns: Im
letzten Jahr hatte die Gemeinde für Mehrow keine Investition übrig.
Es verwundert schon, dass der Planer bezogen auf Mehrow am
Anfang ausführte: Manch einer hier wird sich die Frage stellen, gibt es nicht
dringlichere Investitionen zu tätigen? Ich meine ja, wobei ich die jetzt
eingeleitete Dorfteichsanierung natürlich befürworte. Allerdings sollten in
Investitionsplanungen und in das Realisierungsranking die Mehrower Bürger
zukünftig anders als bisher rechtzeitig und überhaupt einbezogen werden!
Nun zu den Ausführungen:
Der verlandete Dorfteich mit einer Länge von 300m und einer max. Breite
von 50m hat gegenwärtig max. 80cm Wassertiefe. Darunter befindet sich eine 3m
Schlammschicht. Die stark von Schilf bewachsene Uferneigung beträgt nur noch
etwa 30 Grad.
Als Ursachen für diesen Zustand führt der Planer die in den
Teich mündende ungefilterte Straßenentwässerung (Dorfstr. und Krummenseer Weg),
das zunehmend in den Teich hineinwachsende Schilf und den ufernahen
Laubbaumbewuchs mit der Herbstentlaubung in den Teich an.
Wie soll dem begegnet werden?
Zur Verhinderung des ungefilterten Zuflusses aus der
Straßenentwässerung sollen zuerst je eine
Sedimentationsanlage am Westufer (Krummenseer Weg) und Südufer
(Dorfstr.) errichtet werden. Der Zufluss am Ostufer wird gestoppt, gefiltert
und umgeleitet in Richtung natürlicher Abfluss des Teiches in die Mehrower
Weiherketten.
Dem soll dann das Abpumpen des Wassers in die Mehrower
Weiherketten folgen. Dabei soll der Fischbestand nach Krummensee umgesetzt
werden (?). Nach Gesamtfertigstellung ist ein Fischbestand von „kleineren
Fischarten“ vorgesehen.
Dem folgt schließlich die Entschlammung. Gerechnet wird mit
einer Ausbaggerung von etwa 10.000m³ „leicht konterminierten Schlamms“. Der
soll gelagert werden und austrocknen und einer späteren Verwendung zugeführt
werden. Zur vorgesehenen Lagerfläche konnte der Planer keine Auskunft geben! In
dem Zusammenhang hat der Planer Verkehrsbeeinträchtigungen angekündigt.
Um den Laubeintrag in den Teich zukünftig zu minimieren
sieht das Projekt das Fällen von 30 uferbestandenen Bäumen vor! Über den
Standort eines Kompensationsausgleiches gibt es noch keine Vorstellungen.
Der jetzt eine 4m Wassertiefe erreichende Teich soll durch
natürlichen Zufluss etwa binnen 3 Monate
aufgefüllt sein und mit arttypischer Bepflanzung versehen werden. Ziel sei es
wie in anderen umgesetzten Projekten realisiert, möglichst Sichtverhältnisse im Wasser von bis zu 1,8m
Tiefe zu schaffen.
Auf die Problematik der Wasserentnahme während des Brandes der Mühle verwiesen, konnte die Frage nach einem zukünftigen Löschwasserzugang nicht abschließend beantwortet werden.
Soweit ich den Planer verstanden habe, könnte das Gesamtprojekt
im Herbst abgeschlossen werden. Auf eine genauere Zeitplanung wollte sich
dieser nicht festlegen.
Klar wurde auch, dass dem Projekt im Sinne der
Nachhaltigkeit Kosten folgen werden.
Der Platz an der Straße Am Dorfteich hinter der Arztpraxis
war in der Projektskizze überwiegend als Grünfläche gekennzeichnet. Auf meine
Frage, ob da im Zusammenhang mit dem Teichprojekt was vorgesehen ist, wurde
verneint. Denkbar wäre hier eine Festwiese, für deren Gestaltung und
Finanzierung es noch keine Vorstellung gibt, erläuterte die Ortsvorsteherin. Es
bleibt also das durch die Besucher der Arztpraxis und die Ortsvorsteherin
selbst zerfahrene Straßenbankett sowie der
zerfahrene Dreckplatz den Mehrowern noch lange erhalten. Na wenigstens steht da
schon eine „stark frequentierte Bank“, die die Ortsvorsteherin
zukunftsorientiert 2011 hat aufstellen lassen!
Der anwesende ehemalige Ortsvorsteher Lüdtke hatte von jeher
um den Dorfteich einen ufernahen Rundweg angedacht. Jetzt im Zusammenhang mit
der beabsichtigten Baumfällaktion im
Uferbereich habe ich gefragt, ob in dem Zusammenhang auch der Rundweg angedacht
ist. Das wurde von der Ortsvorsteherin verneint. Begründung: Die
Wochenendgrundstücke an der Straße Am Dorfteich haben in einem
Versteigerungsverfahren den Eigentümer gewechselt. Die Gemeinde hat mitgeboten.
Ist aber wegen der hohen Kosten ausgestiegen!
Ich merke an: Wer das glauben will, soll es glauben. Mich
überzeugt die Antwort nicht. Der neue Eigentümer hat die Immobilie für etwas
über 30.000€ erworben. Die Gemeinde hat fast 18 Millionen Euro an Rücklagen!
Für mich hat die Gemeinde ganz einfach den Kauf verschlafen, genauso wie den
der Immobilie an der Straße An der Lake.
Auf die Frage, ob ein Vorhaben derart wie am Dorfteich auch
für die Lake geplant ist, wurde mit Hinweis auf die Kosten verneint. Ähnlich
gelagert war die Aussage zu dem Tümpel in der Sackgasse.
Insgesamt war das eine sehr informative Veranstaltung mit
vielen interessanten Fragestellungen, wie ein Besucher feststellte. Dieser
Aussage kann ich mich nur anschließen!
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