Hier ein Artikel aus
den Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN) vom 24.06.2011.
Wegweiser für Rechtsfragen. Auf einem Potsdamer Hinterhof geht es zur Kanzlei von Jörg-Klaus B. Foto: Klaer
Im Prozess wegen Insolvenzverschleppung bei der Luckenwalder Firma Hesco hat das Landgericht Potsdam am Freitag die Urteile gesprochen. Für den Potsdamer Anwalt Jörg-Klaus Baumgart verhängte das Gericht eine Haftstrafe und ein Berufsverbot
Im Prozess wegen Insolvenzverschleppung bei der Luckenwalder Firma Hesco hat das Landgericht Potsdam am Freitag die Urteile gesprochen. Für den Potsdamer Anwalt Jörg-Klaus Baumgart verhängte das Gericht eine Haftstrafe und ein Berufsverbot
Die beiden Geschäftsführer der Luckenwalder Firma Hesco, Klaus und Birgit R., sind am Freitag vom Potsdamer Landgericht wegen Insolvenzverschleppung, Untreue und Bankrott zu einer Geldstrafe von insgesamt 61.200 Euro verurteilt worden. Der mitangeklagte Rechtsanwalt Jörg-Klaus Baumgart, dessen Potsdamer Kanzlei mit dem Unternehmen einen Beratervertrag hatte, wurde wegen Anstiftung und Beihilfe zur Insolvenzverschleppung und Untreue in mehreren Fällen zu einer Haftstrafe von 2 Jahren und vier Monaten sowie zu einem zweijährigen Berufsverbot verurteilt. Zudem wurde ein von dem Hesco-Unternehmen als Strohmann eingesetzter Geschäftsführer zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und zwei Monaten verurteilt.
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Zum Hintergrund: Hesco belieferte die Telekommunikationsbranche, etwa zur Jahrtausendwende bekam das Unternehmen die Krise der New Economy zu spüren. Aufträge blieben aus, die Lohnkosten waren am Ende höher als die Einnahmen. Die R.s wollten Mitarbeiter entlassen, aber der Betriebsrat wehrte sich vehement. Später und auch im Prozess bemühten die Verteidiger die Legende, die IG Metall habe im Betriebsrat Druck gemacht, weil auch die Tochter der R.s, eine Potsdamer CDU-Bundespolitikerin, Anteile an der Familienfirma hält. Weitere Gesellschafter sind ebenfalls Familienmitglieder. Die R.s gerieten schließlich an Anwalt Baumgart. Und der wusste nach Ansicht der Ankläger und des Gerichts, wie man Firmen bestattet. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hätte es die nun abgeurteilten Straftaten ohne Baumgart nicht gegeben.
Nach derselben Masche ist Anwalt Baumgart auch bei anderen Firmen vorgegangen, auch wegen dieser Fälle war er angeklagt. Die Unternehmen gerieten in Geldnot, J. wurde als Geschäftsführer bestellt, übrig blieb eine leere Hülle. In einigen Fällen lehnten die Gerichte die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens mangels Masse ab. In dem Prozess sind auch zwei Geschäftsfrauen angeklagt, deren Möbelgeschäft in Ludwigsfelde (Teltow-Fläming) 2003 ebenfalls Insolvenz anmeldete. Auch dieser Fall spielte bei der Haftstrafe und dem verhängten Berufsverbot gegen Baumgart eine Rolle.“
Anmerkung: Der Anwalt
Baumgart soll wohl auch der Liquidator der LPG, auf deren Fläche
sich heute inmitten Mehrows die Schweine tummeln, gewesen sein. Das
Urteil ist möglicherweise wegen Revision noch nicht rechtskräftig.
Hier noch der Kommentar
aus den PNN eines „Wutbürgers“ zu diesem Beitrag:
Auch mich hat der Herr Rechtsanwalt Baumgart mit falschen Angaben großen Schaden zugeführt. Mir ist unverständlich warum solche angeblichen Vertreter des Rechts trotz Berufsverbot immer noch tätig sind.
AntwortenLöschenAuch für mich ist dieses abgeblich noch nicht rechtskräftige Urteil viel zu milde.
Horst Wenting