Genau das soll der “vor den Kopf gestoßene“ Bürgermeister
Panketals nach der Debatte der Gemeindevertretung Ahrensfelde am 19.003.13 um
einen öffentlich-rechtlichen Vertrag zur gemeinsamen Verwaltung der Oberschule
Schwanebeck (65 Ahrensfelder Schüler machen hier den
Realschulabschluss-Fachoberschulreife, den Realschulabschluss mit Berechtigung
zum Abiturzugang und den Hauptschulabschluss-Berufsbildungsreife) der MOZ gesagt
haben.
Die Gemeindevertretung ist der plötzlichen Kehrtwende des Bürgermeisters
Gehrke gefolgt und hat der von Panketal erwarteten, weil in zwei Treffen mit
dem Ahrensfelder Bürgermeister übereinstimmend anvisierten Zusammenarbeit, eine
unerwartete Abfuhr erteilt.
Noch im Ortsbeirat Eiche und im Sozialausschuss hatte der
Bürgermeister für diesen Vertrag mit
Panketal geworben und vier Gemeindevertreter im Sozialausschuss bei einer
Gegenstimme von Herrn Wolf (FWG-kritisierte berechtigt die nicht erfolgte
Einbeziehung des Ausschusses in die Gespräche mit Panketal)) dazu bewogen, der
Erarbeitung des Vertragsentwurfs zuzustimmen. Noch vor der Sommerpause solle
der Vertrag vorliegen, versprach der Bürgermeister.
Seine Kehrtwende machte der Bürgermeister den
Gemeindevertretern dann schmackhaft, indem er, wie bei selbsterkannten
Fehlhandlungen seinerseits immer, auf die Kostenfalle hinwies und die sich
möglicherweise daraus ergebenden Folgen für die Zukunft. Nach seinen
Überlegungen würden jährlich 150.000€ anfallen und einmalig für eine Sanierung
des Gebäudes 2 Millionen. Als ob er das
nicht vor den Hoffnung machenden Verhandlungen mit Panketal hätte ermitteln und
den Gemeindevertretern, wie es der Gemeindevertreter Wolf gefordert hat, für
eine fundierte Debatte hätte mitteilen können!
Nicht vergessen ist seine Hauruckaktion,
in die Haushalte 2013/14 mal locker 600.000€ allein für die Planung einer
weiterführenden Schule in der Gemeinde einzustellen. Und 4 Millionen für den
Bau würden sich dann auch finden.
Besser kann man Konzeptionslosigkeit nicht aufzeigen!
Begonnen hat die Hektik um einen weiterführenden
Schulstandort mit dem Versäumnis des Bürgermeisters mit einer pro Ahrensfelder Stellungnahme
auf den Schulentwicklungsplan des Landkreises zu reagieren (Mehrow 21 hat
darüber berichtet). Auf seinen Rettungsversuch im Kreistag reagierte man mit
Ablehnung und verwies auf Kapazitäten in Werneuchen.
Was nun? Ein Standort in
der Gemeinde war und ist immer noch nicht ausgeguckt, aber Planungskosten
mussten auf Verdacht erst einmal in den Haushalt eingestellt werden. Da
Panketal als Schulträger des Oberschulstandortes Schwanebeck mit der
finanziellen Belastung durch Ahrensfelder Schüler an die Öffentlichkeit ging
und Ahrensfelde an einer Mitfinanzierung wohl auch zukünftig nicht drum herum
kommt, bot sich nun die Angelegenheit den weiteren Schulbesuch dort mittels
eines Vertrages zu regeln.
Nun dieser Schuss in den Ofen! Was nun?
Was ist denn mit der Privatschule, wollte ein
Gemeindevertreter vom Bürgermeister in der der Gemeindevertretersitzung
vorausgegangenen Sozialausschusssitzung wissen? Und hier ließ Gehrke schon durchblicken,
dass er einem privaten Engagement durchaus nicht abgeneigt sei, „denn
staatliche Schulen würden nicht unbedingt mit Qualität glänzen“!
Sieh da, eine Privatschule soll also nun her. Und der
Bürgermeister hatte gleich zur Hand, dass er Kontakt zum Grünheider
Bürgermeister (Gemeinde hat 8000 Einwohner) aufgenommen hat. Denn dort betreibt
ein privater Träger (Docemus), der wohl auch schon Ausschau nach
Realisierungsmöglichkeiten in Ahrensfelde genommen hat, eine
Bildungseinrichtung als Campus, der eine Oberschule (sowie in Schwanebeck), ein
Gymnasium und eine kommunale Grundschule umfasst. Für den Besuch der Oberschule
sowie auch des Gymnasiums müssen gegenwärtig monatlich 180€ auf den Tisch
gelegt werden. Dazu kommen einmalig Aufnahme- und Prüfungsgebühren in Höhe von
150€.
Ich sehe allerdings Fragen über Fragen, sollte man sich hier
in Ahrensfelde für solch eine private komplexe Einrichtung oder auch eine
abgespeckte Variante entscheiden!
Herr Hackbarth (FWG) hat Recht. Die Gemeinde braucht und hat
schon lange eine weiterführende Schule gebraucht! Nur wenn die Gemeinde für
alle Schüler den gleichen Bildungszugang (der Bürgermeiste hat den privaten
Bezahlkurs Englisch in den Kitas eben wegen fehlender Chancengleichheit
abgelehnt) vor Ort ermöglichen will,
dann steht außer Frage, dass die Gemeinde der Schulträger sein muss.
Genauso gründlich ist
darüber nachzudenken, einen Schultyp einzurichten, der eine Facette von Abschlüssen
bis hin zum Abitur ermöglicht.
Fazit: Jetzt weiß hoffentlich die Gemeindevertretung, woran
sie mit dem Bürgermeister ist!
Quelle:
Broschüre Philipp-Melanchthon-Gymnasium Grünheide
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