Dienstag, 26. März 2013

„Jetzt wissen wir jedenfalls, woran wir sind“



Genau das soll der “vor den Kopf gestoßene“ Bürgermeister Panketals nach der Debatte der Gemeindevertretung Ahrensfelde am 19.003.13 um einen öffentlich-rechtlichen Vertrag zur gemeinsamen Verwaltung der Oberschule Schwanebeck (65 Ahrensfelder Schüler machen hier den Realschulabschluss-Fachoberschulreife, den Realschulabschluss mit Berechtigung zum Abiturzugang und den Hauptschulabschluss-Berufsbildungsreife) der MOZ gesagt haben.

Die Gemeindevertretung ist der plötzlichen Kehrtwende des Bürgermeisters Gehrke gefolgt und hat der von Panketal erwarteten, weil in zwei Treffen mit dem Ahrensfelder Bürgermeister übereinstimmend anvisierten Zusammenarbeit, eine unerwartete Abfuhr erteilt. 

Noch im Ortsbeirat Eiche und im Sozialausschuss hatte der Bürgermeister für  diesen Vertrag mit Panketal geworben und vier Gemeindevertreter im Sozialausschuss bei einer Gegenstimme von Herrn Wolf (FWG-kritisierte berechtigt die nicht erfolgte Einbeziehung des Ausschusses in die Gespräche mit Panketal)) dazu bewogen, der Erarbeitung des Vertragsentwurfs zuzustimmen. Noch vor der Sommerpause solle der Vertrag vorliegen, versprach der Bürgermeister.

Seine Kehrtwende machte der Bürgermeister den Gemeindevertretern dann schmackhaft, indem er, wie bei selbsterkannten Fehlhandlungen seinerseits immer, auf die Kostenfalle hinwies und die sich möglicherweise daraus ergebenden Folgen für die Zukunft. Nach seinen Überlegungen würden jährlich 150.000€ anfallen und einmalig für eine Sanierung des Gebäudes  2 Millionen. Als ob er das nicht vor den Hoffnung machenden Verhandlungen mit Panketal hätte ermitteln und den Gemeindevertretern, wie es der Gemeindevertreter Wolf gefordert hat, für eine fundierte Debatte hätte mitteilen können! 

Nicht vergessen ist seine Hauruckaktion, in die Haushalte 2013/14 mal locker 600.000€ allein für die Planung einer weiterführenden Schule in der Gemeinde einzustellen. Und 4 Millionen für den Bau würden sich dann auch finden.

Besser kann man Konzeptionslosigkeit nicht aufzeigen!

Begonnen hat die Hektik um einen weiterführenden Schulstandort mit dem Versäumnis des Bürgermeisters mit einer pro Ahrensfelder Stellungnahme auf den Schulentwicklungsplan des Landkreises zu reagieren (Mehrow 21 hat darüber berichtet). Auf seinen Rettungsversuch im Kreistag reagierte man mit Ablehnung und verwies auf Kapazitäten in Werneuchen. 

Was nun? Ein Standort in der Gemeinde war und ist immer noch nicht ausgeguckt, aber Planungskosten mussten auf Verdacht erst einmal in den Haushalt eingestellt werden. Da Panketal als Schulträger des Oberschulstandortes Schwanebeck mit der finanziellen Belastung durch Ahrensfelder Schüler an die Öffentlichkeit ging und Ahrensfelde an einer Mitfinanzierung wohl auch zukünftig nicht drum herum kommt, bot sich nun die Angelegenheit den weiteren Schulbesuch dort mittels eines Vertrages zu regeln.

Nun dieser Schuss in den Ofen! Was nun?

Was ist denn mit der Privatschule, wollte ein Gemeindevertreter vom Bürgermeister in der der Gemeindevertretersitzung vorausgegangenen Sozialausschusssitzung wissen? Und hier ließ Gehrke schon durchblicken, dass er einem privaten Engagement durchaus nicht abgeneigt sei, „denn staatliche Schulen würden nicht unbedingt mit Qualität glänzen“!

Sieh da, eine Privatschule soll also nun her. Und der Bürgermeister hatte gleich zur Hand, dass er Kontakt zum Grünheider Bürgermeister (Gemeinde hat 8000 Einwohner) aufgenommen hat. Denn dort betreibt ein privater Träger (Docemus), der wohl auch schon Ausschau nach Realisierungsmöglichkeiten in Ahrensfelde genommen hat, eine Bildungseinrichtung als Campus, der eine Oberschule (sowie in Schwanebeck), ein Gymnasium und eine kommunale Grundschule umfasst. Für den Besuch der Oberschule sowie auch des Gymnasiums müssen gegenwärtig monatlich 180€ auf den Tisch gelegt werden. Dazu kommen einmalig Aufnahme- und Prüfungsgebühren in Höhe von 150€.

Ich sehe allerdings Fragen über Fragen, sollte man sich hier in Ahrensfelde für solch eine private komplexe Einrichtung oder auch eine abgespeckte Variante entscheiden!

Herr Hackbarth (FWG) hat Recht. Die Gemeinde braucht und hat schon lange eine weiterführende Schule gebraucht! Nur wenn die Gemeinde für alle Schüler den gleichen Bildungszugang (der Bürgermeiste hat den privaten Bezahlkurs Englisch in den Kitas eben wegen fehlender Chancengleichheit abgelehnt)  vor Ort ermöglichen will, dann steht außer Frage, dass die Gemeinde der Schulträger sein muss.
Genauso gründlich ist darüber nachzudenken, einen Schultyp einzurichten, der eine Facette von Abschlüssen bis hin zum Abitur ermöglicht.

Fazit: Jetzt weiß hoffentlich die Gemeindevertretung, woran sie mit dem Bürgermeister ist!


Quelle: Broschüre Philipp-Melanchthon-Gymnasium Grünheide

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.