Mittwoch, 28. März 2012

Teil 3: Von Trappenfelde ( Straße Am Walde , Hönower Weg ) über den Altlandsberger Weg zurück nach Mehrow zum Dorfmittelpunkt - Frühjahr 2003 - Eindrücke und Nachdenkliches

Wer vom Abzweig Trappenfelder Straße - Straße Am Walde - Hönower Weg nach Krummensee will, muß die Straße "Am Walde" nehmen .

Nach vielleicht 200 Metern wird nach Überquerung eines kaum erkennbaren Grabens der stark frequentierte Reiterhof "Am Walde" erreicht. Schön anzusehen der moderne Reitstall, eine gelungene Holzkonstruktion mit gewölbtem Dach und die ihn umgebenden Koppeln und Stallungen. Es lohnt sich, einen Blick darauf zu werfen, hinein zu schauen und zu rasten. Wer Durst verspürt und darüber hinaus etwas zu sich nehmen will, kann das Bedürfnis in der dazugehörigen gastronomischen Einrichtung befriedigen.

Versteckt hinter dem Wald in einer Entfernung von vielleicht 500 Metern liegt das Kompostwerk Rethmann. Von den Mehrowern genutzt. Für die Gemeinde allerdings kaum von Nutzen. Keine Steuereinnahmen, starke Straßenbelastung !

Auf der Straße "Am Walde" weiter, ist nach etwa 2 Kilometern Krummensee, beginnend mit einer neuen Siedlung mit noch etlichen Baulücken, erreicht .

Zurück zum Abzweig Trappenfelder Str. - Hönower Weg. Man könnte versucht sein, den Feldweg nach Altlandsberg, der hier zwischen Einzelgehöften beginnt, zu bewandern. Geht leider nicht ! Der öffentliche Weg wird zur Zeit privat genutzt und ist gesperrt. Ein Zustand, den die Gemeinde so nicht hinnehmen sollte !

Der Hönower Weg bis zum Abzweig Altlandsberger Weg ist mit Fördergeldern prima saniert. Die Erneuerung wurde höchste Zeit für die überaus stark zerfahrene Gemeindestraße. Hier hat die Flickschusterei nicht mehr ausgereicht. Die Straße wurde immer mehr zur Gefahrenfalle.

Rechter Hand schweift der Blick zur waldbestandenen Mehrower Heide über Äcker und Wiesen.

An der Kreuzung Hönower Weg - Altlandsberger Weg steht man vor der Entscheidung, nach links nach Altlandsberg abzubiegen, oder geradeaus über die Autobahnbrücke nach Hönow zu wandern. Nicht uninteressant der Weg nach Hönow, denn der Hönower Weg steuert genau auf einen offensichtlich gut geführten Reiterhof mit Landhotel. Mitten im Dorf Hönow wird die Landgaststätte "Zur Schmiede" stark besucht .

Zurück zur Kreuzung Hönower Weg - Altlandsberger Weg .

Nach Mehrow geht es rechts über den Altlandsberger Weg. Doch bevor man dahin einbiegt , kann man manchmal einen Blick auf ein Rudel tibetanischer Hirtenhunde erhaschen. Hier betreibt seit der Wende eine zugezogene Berliner Familie deren Aufzucht .

Seit die Brücke über die Autobahn fertiggestellt ist, hat der PKW -Verkehr auf dem Altlandsberger Weg wieder stark zugenommen. Kaum verständlich bei dem streckenweise grauenhaften Zustand der Straße. Den "Schleichern" und "Abkürzern"scheint das nichts auszumachen ! Der Gemeinde schon. Alle Versuche über die Aufwertung der Straße zur Kreisstraße, eine Sanierung zu erreichen, sind bisher gescheitert. So wird sich am Zustand der Straße in näherer Zukunft auch nichts ändern .

Ist die Autobahnbrücke überquert, gelangt man zum Bauhof Albrecht. Ein Ableger einer Berliner Firma, der zwar dem Vermieter der Fläche, nichts aber an Einnahmen der Gemeinde bringt. Daß die Baufahrzeuge der Firma nun schon seit Jahren auf der schmalen Straße geparkt werden, kann nicht im Interesse der Gemeinde liegen !

Linker Hand der Wendtsee mit Bauruine, die den Gesamteindruck leider trübt. Es wird sich sicher auch für dieses Grundstück bald ein Bauherr finden.

Schon bald mündet die Altlandsberger Straße in die Dorfstraße ein, die hier linker Hand nach Hönow führt. Interessant die gegenüberliegende Kleingartenanlage, die vor allem von Berlinern genutzt wird. Lange hat die Gemeinde um deren Zuordnung zum Gemeindeeigentum sich bemüht. Die BVVG hat jedoch den Zuschlag bekommen. Schade, hier sind wieder Einnahmen verloren gegangen .

An der Einmündung rechts biegt man zur Robert-Stock-Str., dem ersten Mehrower Neubaukomplex nach der Wende. Dahinter liegen der Friedhof und der Mehrower Park.

Die Wohnanlage "An der Lake" ist gepflegt, dank der Eigeninitiative der Anwohner. Dafür werden diese mit der schönen Lage am Ufer des Lake-Sees belohnt.

Die Dorfstraße führt den Besucher weiter bis zur Straße am Dorfteich. Doch zuvor geht es vorbei am Reiterhof Klopsteg. Leider auf der Straße, denn der seit Jahren anvisierte Gehweg ist immer noch nicht fertig. Inzwischen wurden aber dafür 81000 € locker gemacht. Jetzt fehlt nur noch der Startschuß zum Baubeginn !.

Der Reiterhof Klopsteg ist viel besucht. Die Gemeinde geht davon aus, daß dieser in den nächsten Jahren weiter an seinem Outfit arbeiten wird. Gerade im Eingangsbereich des Reiterhofs neben der Straße am Dorfteich böte sich dafür schon jetzt die Möglichkeit der Veränderung an. Hier ist die unbefestigte Parkfläche durch die Gäste stark zerfahren. Warum verpachtet die Gemeinde den Parkplatz nicht an den Reiterhof mit der Auflage der Bepflasterung ? Schon wäre das Problem beseitigt !

Schön wäre es auch, wenn die Straße am Dorfteich bald eine Asphaltdecke bekäme. Bei großer Trockenheit ist die Staubaufwirbelung durch das Befahren der unbefestigten Oberfläche für die Anwohner nicht gerade angenehm. Den Blick auf sich ziehen die neuen Einfamilienhäuser, weil sie in ihrer Bauweise vom Üblichen wohltuend abweichen . Beeindruckend der Klinkerbau mit Wohn-Türmchen zugezogener junger Berliner .

Der Uferbereich des Dorfteiches, der von Wochenendlern auf Pachtgrundstücken genutzt wird, sollte auch zukünftig von einer Bebauung verschont bleiben. Vorstellbar wäre, zwischen den Wochenendgrundstücken und dem Teich einen Weg anzulegen, der die Gesamtumgehung des Teichs nahe dem Wasser ermöglicht .

Weiter auf der Dorfstraße geraten rechts und links Klinker-Flachbauten in Sicht , die ehemaligen Unterkünfte von auf dem Gut Mehrow Tätigen .

Mag der äußere Eindruck geradewegs noch gehen, hinter die Kulissen darf man nicht schauen. Hier hat die Gemeinde ihr Eigentum sträflichst verkommen lassen, beläßt es bei Ruinen, Dreck und Unrat im Umfeld und duldet zum Teil die Würde des Menschen mißachtende Wohnverhältnisse ! Geld war und ist da. Man muß nur die Ausgabeprioritäten anders setzen und klare Vorstellungen davon haben, was man mit dem Gemeindeeigentum langfristig will. Nun soll der Komplex wiederholt verkauft werden. Ob sich dafür ein Käufer findet ?

Daß die Gemeinde keine klare Konzeption verfolgt, zeigt der Umgang mit dem ehemaligen Gutshaus, (Dorfstr. 9) und der Mühle am Dorfeingang.

Noch vor zwei Jahren hat die Gemeindevertretung beschlossen, die Dorfstraße 9 zum Gemeindezentrum auszubauen. Ein vernüftiger Beschluß, der hätte begleitet werden müssen von der Beantragung von Fördergeldern. Das Amt wurde beauftragt, dazu ein Nutzungskonzept erstellen zu lassen, bei Einbeziehung von Vorgaben der Gemeinde. Nichts ist passiert. Der Beschluß wurde nicht aufgehoben, aber nun soll das Grundstück samt Gebäude verkauft werden. Hoffentlich nicht zum Schleuderpreis !

Nachdem Anfang der neunziger Jahre die Gemeinde die Überführung der Mühle samt Grundstück in Gemeindeeigentum beantragt hat, hat die Gemeindevertretung nun vor zwei Jahren ihren Verzicht erklärt. Jetzt legt das Amt der Gemeindevertretung einen Beschluß vor, doch das Grundstück und die Mühle zu kaufen ! Dafür ist auf einmal Geld da ! Es liegt weder ein Konzept zur Nutzung vor, noch verrät das Amt, wie die millionenschwere Sanierung finanziert werden soll. Über Fördergelder heißt es ! ...

Vieles ist in Mehrow möglich und unmöglich, weil Mehrow als einziger Ort im Amtsbereich keinen Flächennutzungsplan besitzt. Die sich in der Erstellung befindliche Planung zur Dorferneuerung wird der Gemeinde zwar über 30000 € kosten, doch Rechtskraft, wie sie ein Flächennutzungsplan besitzt, hat diese nicht. Sie ist eine schöne Absichterklärung, mehr aber nicht ! 1999 hat die Gemeindevertretung keinen Flächennutzungsplan gewollt , weil dieser angeblich mit 70000 DM Erstellungskosten bei einer Rücklage von 600000 DM unerschwinglich war !!! ...

Hinter Dorfstr. 19, 22, 23 verbringen viele Berliner ihre Wochenenden auf einem verpachteten Gemeindegrundstück. Den bisher schlechten Zugang von der Dorfstraße haben diese sich in Eigeninitiative prima befahrbar gemacht. Gegenwärtig steht der Verkauf der Wochenendgrundstücken an. Bei Preisen von zunächst 23 €, später dann nach neuem Gutachten (was sind Gutachten da noch wert ?) 13 € stehen dem die potentiellen Käufer eher skeptisch gegenüber. Na mal sehen, wie es weiter geht !

Schön, daß die Baulücke zwischen dem Vierseiten-Bauernhof Bree (Mehrows einziger) und der Dorfstr.14 durch farbig dem Dorf angepaßte Reihen- und Doppelhäuser geschlossen worden ist. Für Mehrow ein Gewinn.

Am Dorfmittelpunkt, der Dorfkirche angelangt, endet nun die Rundreise auf Schusters Rappen. Eindrücke von und Nachdenkliches über Mehrow sind ausgesprochen. Die Nachahmung der Tour wird empfohlen. Dann gibt es sicher schon wieder mehr zu entdecken. Viel Spaß dabei !

Und zum Schluß:

Der Wanderer Gut Fuß war immer der Letzte im Ziel.
Doch galt er ästhetisch als Sieger:
Er lief einen blendenden Stil !

In Anlehnung an Hansgeorg Stengel aus "Das Hausbuch des Humors".

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