Folgt der Besucher dem von hohen und Schatten spendenden Linden gesäumten Krummenseer Weg, bekommt er in Höhe der Feuerwehr die in den 90er Jahren entstandene Neubausiedlung Blumberger Weg ins Blickfeld. 31 Einzel - und Doppelhäuser sehr unterschiedlichen Baustils sorgen für Abwechslung und auch Interesse bei Bauwilligen aus Berlin und der Umgebung, worauf der rege Besuch Schaulustiger hindeutet. Erfreulich das viele Grün vor und in den Grundstücken. Unverständlich, die anhaltenden Aufforderung des Amtes, die Pflanzenpracht vor den Grundstücken zu beseitigen ! Man muß wissen, die Gemeinde ist nicht in der Lage, eigenständig der Pflege ihres Terrains nachzukommen ! Ein Wermutstropfen ist der Bauzustand und die Enge der Anliegerstraßen. Parkprobleme sind die Folge und so mancher Ärger auch.
Gegenüber der Wohnanlage Blumberger Weg entsteht zur Zeit die Miniaturausgabe. Ein Wohnkomplex bestehend aus 6 Einfamilienhäusern. Schade um das verschwindende Grünareal sagen manche. Andere sind froh, daß die häufig als Müllkippe benutzte Fläche endlich überbaut wird. Tempo 30 gilt für den Blumberger Weg, allerdings nicht für alle, trotz des z.T. mangelhaften Zustandes der ins Nachbardorf Blumberg führenden Straße. Am Projekt verkehrsberuhigte Maßnahmen ist offenbar keiner mehr interessiert. Bisher ist glücklicherweise noch kein Unfall geschehen !
Zurück zum Krummenseer Weg. Gegenüber den Neubauten machen nur zum Teil genutzte Stallungen der ehemaligen LPG nicht sehr angenehm auf sich aufmerksam. Von ländlichem Charme zeugen die hier grasenden Schafe, Ziegen und etwa 400 gackernde Hühner .
Wären da nicht die Gebäude, ein Bild, mit dem man in Mehrow gut leben könnte. An der geplanten Bebauung ist da wohl kaum einer interessiert. Weiter auf dem Krummenseer Weg erscheint das erste sich in Sanierung befindende und unter Denkmalschutz stehende Fachwerk-Laubenhaus. Ein Relikt nationalsozialistischer Zeit und Muster nationalsozialistischer, agrarischer Siedlungspolitik gen Osten. Das Guts-Dorf Mehrow war im Begriff zum SS-Dorf zu mutieren. Weitere sechs funktionelle, hübsche ehemalige Höfe dieser Art mit dazugehöriger Flur schließen sich auch rechts und links der Trappenfelder Straße an.
Traurig steht es um die alte Dorfschmiede neben dem ersten Fachwerk-Laubenhaus . Offensichtlich findet sich für das unter Denkmalschutz stehende und zerfallende Gebäude kein Käufer. Frage, was soll der formale Schutz, wenn das Gebäude zusehens dem Verfall wegen fehlender Mittel preisgegeben wird ?
Rechter Hand, etwas verdeckt von der Straßenbebauung, liegt die grüne Neubau-Kleinsiedlung "Zur Lake".
Wer nach Krummensee will, verfolge die Straße weiter. Allerdings muß man sich bald nach dem Abzweig Trappenfelder Straße am Ortsausgang mit einem für PKW schlecht befahrbaren (zum Glück für die Anwohner) und strauchbestandenen Feldweg anfreunden. Den Autobahnring überspannt hier eine neue Brücke .
Der Bundesrepublik Deutschland kann es doch nicht so schlecht gehen, wenn sie auf kürzester Distanz im Bereich der Mehrower Flur am Berliner Autobahnring eine Unterführung und drei Überführungen an unbedeutenden Verkehrswegen völlig neu hat erstellen lassen !
Zum Ortsteil Trappenfelde, nach der hier noch vereinzelt anzutreffenden Großtrappe benannt, führt vom Krummenseer Weg abzweigend die asphaltierte Trappenfelder Straße. In Richtung Autobahnring nimmt hier zunehmend die Bebauungsdichte ab und die Natur prägt das Landschaftsbild .
Doch bevor die Autobahnunterführung erreicht wird, ist vor dem Lakesee-Zufluß (Graben) an dessen rechten Ufer etwas abseits, aber zugänglich, eine Pferdekoppel zu sehen. Das der Gemeinde gehörende Grünland war ehemals als Sportplatz (Mehrow hat dergleichen nichts ; auch keine weitere Fläche in der Größe) verplant. Leider hat die Gemeindevertretung das Areal zerstückelt, teilweise verkauft und den Rest zur landwirtschaftlichen Nutzung (Koppel) verpachtet. Eine Fehlentscheidung, sind viele in Mehrow der Meinung !
Am anderen Ufer der Lake liegt der Mehrower stark baumbestandene “Natur“-Park mit ruhig gelegenem Dorffriedhof. Gut ist der Park von der Trappenfelder Straße zu erreichen und zu durchqueren. Viele Mehrower nutzen den Park für einen ozonreichen Spaziergang insbesondere an den Wochenenden. Leider nutzen ihn auch Vandalen zur Ausübung ihrer latenten Zerstörungswut. So sind prima Anlagen, die in ABM-Maßnahme geschaffen wurden, inzwischen ruiniert und nicht mehr brauchbar. Wo haben diese Mitmenschen nur ihren Verstand gelassen ?
Gut gepflegt ist der Friedhof. Die Trauerhalle könnte allerdings einen Anstrich vertragen . Wird sie baulich innen noch etwas verändert, entspricht sie den dörflichen Bedürfnissen . Vorstellungen der Gemeindevertretung zum Abriß und völligen Neuaufbau mit Kosten von 60000 Euro könnten so wieder in der Schublade verschwinden.
Hinter der Autobahnunterführung ist die geradeausführende Trappenfelder Straße seit der Wende durch die Erbengemeinschaft Helldorf gesperrt. Diese hat ihren Rückübertragungsanspruch durchgesetzt und so die Mehrower Heide und fast den Bereich der gesamte Trappenfelder Siedlung in ihren Besitz gebracht. Allerdings nur einen sehr kleinen Teil des Straßenlandes der durch das Helldorf-Gelände führenden Trappenfelder Straße. Im öffentlichen Interesse hätte die Gemeinde hier durchaus nach Straßengesetz die Enteignung beantragen können. Nichts ist unverständlicherweise geschehen und man hat sich abhängig von der Erbengemeinschaft gemacht. Erst jetzt, da der Erschließungsvertrag zum genehmigten Bauantrag unter Dach und Fach ist, ist mit einer Öffnung der Straße nach mehr als zehn Jahre wieder zu rechnen.
Solange hat jeder noch die von Löchern und geflickten Löchern übersäte links abbiegende Umgehungsstraße zu nutzen. Vorsicht ! Hier ist Krötenwanderungsgebiet ! Zu deren Schutz lässt es sich die Gemeinde Jahr für Jahr etwas kosten. Fleißige Tierfreunde sammeln die Tierchen regelmäßig und behutsam an Schutzzäunen und transportieren sie über die Straße.
Schon bald ist die Siedlung rechter Hand erreicht. Eine ländliche Idylle, von der so mancher Besucher, der die Abgeschiedenheit liebt, träumt. Auf der Umgehungsstraße weiter gelangt man noch vor der Wiedereinmündung in die Trappenfelder Straße zur Schäferei . Ausreichend Weideland ringsum bietet die Futtergrundlage, auch für die folgende Pferdekoppel an der Trappenfelder Straße. Schön der Anblick der Schafherden und Pferde. Weniger schön sind die verlassenen Wohnhäuser anzusehen. Mit der Umsetzung des Helldorfschen Bebauungsplanes (Gewerbe / Wohngebiet) werden auch diese hoffentlich bald verschwinden .
Weiter in Richtung Osten stößt die Trappenfelder Straße auf den neu mit Fördergeldern ausgebauten Hönower Weg und die links nach Norden abbiegende Straße Am Walde.
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