SPD und Linke
lehnen im Landtag den Antrag von BVB/Freie Wähler auf Windkraft-Begrenzung ab: Die Genossen unterlaufen damit die Bernauer Erklärung (im Blog ist darüber berichtet worden), die vor Ort (also kommunaler Ebene) von SPD und Linken unterzeichnet wurde!
Hierzu das Mitglied des Landtages Peter Vida:
SPD und Linke haben in
der jüngsten Sitzung des Landtages den Antrag von BVB / FREIE WÄHLER
auf Beschränkung des Windkraftausbaus abgelehnt.
Der Antrag sah vor,
den Landesentwicklungsplan dahingehend zu ändern, dass die Bebauung in
Wäldern ausgeschlossen wird. Des Weiteren sollte die installierte
Nennleistung auf 7.500 MW begrenzt und ein unabhängiges Umweltmonitoring
eingeführt werden.
Der Inhalt der von BVB
/ FREIE WÄHLER eingebrachten Vorlage bezog sich in vielen Punkten auf
die jüngst unterzeichnete „Bernauer Erklärung“, in der Bürgermeister und
Ortsvorsteher aus dem Niederbarnim den Landtag und den
Landesgesetzgeber eine Veränderung beim Windkraftausbau fordern – unter
den Unterzeichnern waren auch Bürgermeister Stahl (Linke) und
verschiedene Ortsvorsteher der SPD.
In seinen Reden
betonte Antragsteller Péter Vida, dass von den neu ausgewiesenen
Windeignungsgebieten die Hälfte in Wäldern geplant wird. Angesichts der
weiter gesenkten Tierökologischen Abstandskriterien werden gefährdete
Vogelarten und Fledermäuse in drei- bis vierstelliger Zahl getötet oder
vergrämt. Hinzu kommt, dass die immer höher werdenden Anlagen samt ihren
Stützsäulen erheblich in den Boden eingreifen und es somit zu
Grundwasserbeeinträchtigungen kommen kann.
Doch das ficht die
rot-rote Koalition nicht an. In einem Placebo-Antrag präsentierten sie
einen Vorschlag, dass es ausreiche, mehr Beratungszentren einzurichten,
in denen den Bürgern die Vorteile der Windkraft erklärt werden.
Ausdrücklich bekannten sich die Redner von SPD und Linken zu dem
Ausbauziel von 2% der Landesfläche. Die Rednerin der Grünen wies darauf
hin, dass man doch die Windkraftprojektierer nicht vor den Kopf stoßen
dürfe und daher einen weiteren Zubau ermöglichen müsse.
Péter Vida erwiderte,
dass die übersubventionierten Windkraftfirmen bereits jetzt auf Kosten
der Allgemeinheit große Gewinne machen – der höchste Strompreis Europas
ist die Folge. Angesichts der bereits errichteten 3.800 Windräder ist
die Akzeptanzgrenze wahrlich erreich, eine weitere Lastenumverteilung
von unten nach oben ist nicht mehr hinnehmbar. Außerdem gilt es, die
durch Schallimmissionen immer stärkere gesundheitliche Belastung der
Einwohner in den Blick zu nehmen und dringend Abhilfe zu schaffen.
Bemerkenswert war,
dass alle anwesenden Barnimer Landtagsabgeordneten von SPD und Linken
gegen den Antrag stimmten. So votierten sowohl Ralf Christoffers als
auch Daniel Kurth und Margitta Mächtig (sie in einem Punkt Enthaltung)
gegen den 4 Punkte umfassenden Antrag.
Als
Péter Vida darauf hinwies, dass dies in diametralem Widerspruch zur
Forderung der rot-roten Vertreter im Niederbarnim stünde, erklärte
Linksfraktionschef Ralf Christoffers tatsächlich, dass die „Zeiten des
Politbüros des ZK der SED“ vorbei seien und man nicht erwarten könne,
dass diese kommunale Entscheidung im Landtag umgesetzt werde. Ein
unerträglicher Vergleich, mit dem versucht werden soll, zu
rechtfertigen, dass SPD und Linke vor Ort das eine versprechen und im
Landtag genau das Gegenteil tun. Es ist aus demokratietheoretischer
Sicht nicht hinnehmbar, dass Vertreter der Regierungsparteien in den
Kommunen das diametrale Gegenteil davon sagen, was die von ihnen
nominierten Abgeordneten in Potsdam tun.
BVB / FREIE WÄHLER
wird mit den vielen Bürgerinitiativen im ganzen Land weiter für eine
umweltverträgliche, bürgerfreundliche und sozial gerechte Energiepolitik
kämpfen.
Péter Vida, MdL
BVB / FREIE WÄHLER
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