Mittwoch, 26. April 2017

Eine Nachlese zur Infoveranstaltung Kirschenallee am 25.04.2017

Was für ein Erfolg für die Bürgerbeteiligung war die erste Informationsveranstaltung zum Baugebiet Kirschenallee!
 
Nachdem bisher die Bauvorhaben zwischen Verwaltung und Bauträger ausgekungelt wurden, hat die kleine Opposition in der Gemeindevertretung und engagierten Bürgern es spätestens mit der roten Karte für Lindenberg Süd und das geplante beschleunigte Verfahren geschafft, dass der Bürgermeister Herr Gehrke öffentlich gezwungen war, eine Veranstaltung zur Information einzuberufen, wobei er leider nicht anwesend war.

Die Reaktion der über 200 versammelten Bürger auf die vorgelegten Entwürfe der Bonava waren für den Bauträger, den Ortbeiratsvorsitzenden Hackbarth und die Verwaltung niederschmetternd.

Ein gesichts- und charakterloses Vorhaben, das mit Zukunftsgemeinde und Wohlfühlen, was Bonava großspurig auf seiner Internetseite verkündet, hat der erste Entwurf aber überhaupt nichts zu tun. Die starke und auf Profit orientierte Verdichtung, das Fehlen sämtlicher sozialer Einrichtungen, von Kinderspielplätzen, Dienstleistern, von Ruhezonen für Senioren und Chillecken für Jugendliche für etwa 500 Einwohnern, also einem kleinen Dorf, ist nirgends auch nur ein Gedanke im Ansatz der Planung.

Viel Kritik gab es an der Verkehrsanbindung, die zur B 158 ausschließlich über die Kirschenallee erfolgen soll. Grundstücksflächen von mindestens 600 qm waren seitens der Auftraggeber vorgegeben, im Angebot dominieren Flächen von 230 qm und noch viel weniger.
Unklar ist, wie die Lärm- und Feinstaubbelästigung minimiert werden und die Wasser- und Abwasserversorgung ausreichend gewährleistet werden soll. Wie sieht die Begrünung der Straßen aus und wo bleibt in diesem Millionenprojekt der soziale Wohnungsbau oder Flächen für individuelles Bauen.

Mehr Fragen als Antworten!
Positiv, dass diese Veranstaltung mit großer Bürgerbeteiligung stattgefunden hat.
Nun ist es an den Ahrensfeldern, diesen Prozess wachsam, kritisch und konstruktiv zu begleiten und dafür die Gremien des Ortsbeirates, des Bauausschusses sowie der Gemeindevertretung zu nutzen.
Denn letztlich entscheiden die Bürger, wie ihr Ahrensfelde morgen aussehen soll!

Hartmut Moreike 

Meine Nachlese:


Ich schließe mich voll und ganz den Ausführungen des engagierten Bürgers Hartmut Moreike aus dem Ortsteil Ahrensfelde an!
Will ergänzen, dass ich meine, dass es sogar über 300 Bürgerinnen und Bürger waren, die an der Veranstaltung teilgenommen haben und deutlich die Meinung des Bürgermeisters und und großer Teile der Gemeindevertretung (CDU, FWG, SPD) widerlegt haben, das Bürgerinteresse an kommunalen Angelegenheiten sei in dieser Gemeinde mangelhaft und man die Bürgerbeteiligung auf formale Akte beschränken könne!
Ein Irrtum, wie sich erfreulicherweise jetzt zeigt!
Nicht nur der Bürgermeister war nicht anwesend, sondern auch der Großteil der Mitglieder der Gemeindevertretung, nämlich genau die, die den nicht „ausgereiften“Aufstellungsbeschluss zum Vorhaben Kirschenallee gefasst haben! Offensichtlich wollte man sich die zu erwartende öffentliche Demütigung durch die Bürger wegen der Fehlleistung der Verwaltung in diesem Bauverfahren ersparen!

Nicht ausgereift die Vorgaben des Interessenbekundungsverfahrens, weil die Wohnumfeldbedürfnisse der Ahrensfelder und auch zukünftigen Einwohner völlig unzureichend bzw. überhaupt nicht berücksichtigt wurden. Da ist an die Bewerber um das Bauvorhaben Kirschenallee weder von Forderungen von sozialer, noch dienstleistender Art im zukünftigen Wohngebiet die Rede!
Das spielt natürlich BONAVA voll in die Hände! Und so konzentrieren sich die vorgestellten Bebauungsvarianten einzig und allein auf eine maximale Dichte von Wohnbebauung, die sogar über die Vorgaben des Interessenbekundungsverfahren hinausgehen und die ich nicht mittragen werde! Für den Einfamilienhausbau, Doppelhausbau, Zweifamilienhausbau sollten Flächen von mindestens 600m² vorgesehen werden. Tatsache ist, die Flächen für diese Haustypen bewegen sich zwischen 600 und 300m². Reihenhäuser standen in den Vorgaben des Interessenbekundungsverfahrens überhaupt nicht zur Debatte. Jetzt dominieren die Reihenhäuser mit Flächengrößen von etwas über 200m² in den Bebauungsplanvorschlägen von BONAVA. Über 60 Reihenhäuser sind eingeplant!
Die ohnehin zu kritisierenden Vorgaben der Gemeinde/Verwaltung im Interessenbekundungsverfahren werden von BONAVA damit sogar noch unterlaufen! Weder der Ortsvorsteher Hackbarth, noch der anwesende Fraktionsvorsitzende der FWG (Herr Stock), noch die Bauverantwortliche der Verwaltung (Frau Schaaf) gehen in der Veranstaltung kritisierend darauf ein!
Kein Wunder, denn sie zählen ja zu den „Baumeistern des Interessenbekundungsverfahrens“!
Im Übrigen halte ich das Vorgehen von BONAVA gegenüber den drei Mitbewerbern, die sich mit ihren Kaufpreisvorstellungen der 12ha weit unter dem Angebot von BONAVA bewegten, nun für eine Wettbewerbsverzerrung!
Ich wiederhole mich: Das was hier von BONAVA und der Verwaltung vorgelegt wurde, werden wir Unabhängige in der Gemeindevertretung nicht mittragen! Wollen wir Erfolg haben, brauchen wir die Unterstützung der Ahrensfelder Bevölkerung!

Gründen wir doch die Bürgerinitiative "Kirschenallee"! Ansprechpartner Dr. Wolfgang Unger, ungerwolfgang@hotmail.com, 033394/70912!  Werben sie auch dafür! Nur gemeinsam hat man Erfolg!

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