Mittwoch, 24. Februar 2016

Wozu braucht Ahrensfelde eigentlich eine Gemeindevertretung?

Der Bürgermeister braucht sie, um seinen Alleingängen und seinem Geltungsbedürfnis den demokratischen Anschein zu geben.

Typisches Beispiel heute in der MOZ.
Diese titelt unter „Ahrensfelde will weiter eine Schule“: Heute Treffen zwischen Kommune und Landkreis!
Und Gehrke lässt die MOZ wissen: „Auf den Termin hat sich die Kommune (er meint sich!) gut vorbereitet. Sie will neben detaillierten Schülerzahlen auch die Entwicklung der prosperierenden Gemeinde am nördlichen Berliner Stadtrand ausführlich darstellen.“

Von all dem ist der Gemeindevertretung nichts bekannt. Das Treffen ist weder in der GV, noch in den Ausschüssen thematisiert und inhaltlich vorbereitet worden!

Hier die Überlegungen, die wir Unabhängige in die Debatte um die Schulentwicklung in Ahrensfelde in die Gemeindevertretung und in die Ausschüsse einzubringen gedachten:

Ahrensfelde darf nicht wieder die Kreisschulplanung verschlafen

Erst in der Februar- Gemeindevertretersitzung erwähnt der Bürgermeister wieder einmal, dass die Kreisschulplanung 2017 bis 2022 ansteht und er Daten einholt, um unseren Bedarf an einer Oberschule erneut anzumelden. Also wieder mal ein später Alleingang des Bürgermeisters, als hätte er die alleinige fachliche Kompetenz in der Schulentwicklungsplanung. In der Januar- Sitzung hatte ich vorgeschlagen aus der GV einen Arbeitskreis zu bilden, der sich mit der Problematik städtebauliche Entwicklung, Entwicklung der Einwohnerzahlen, Schulentwicklung- Standortfrage beschäftigt. Geschehen ist nichts. Der Vorsteher der GV sieht offensichtlich keinen Handlungsbedarf. So nach dem Motto, der Bürgermeister wird es schon richten und wir nicken es ab!!

Wie sieht es also mit der städtebaulichen Entwicklung in den nächsten Jahren aus?
Positiv meine ich. Die Gemeinde hat erkannt, dass dem Siedlungsdruck auf den Speckgürtel, auch in Ahrensfelde entsprochen werden muss. Auch in Konkurrenz zu angrenzenden Kommunen. Und so hat die Gemeinde ausreichend Bauflächen im Auge, deren Wohnbebauung in absehbarer Zeit zur Realisierung ansteht.

Eiche – Saarstraße mit 2,7ha Wohnbebauung ( 31 Einfamilienhäuser).
Eiche – östlich der Kirche mit 11ha Wohnbebauung.
Ahrensfelde – Kirschenallee/B158 mit 12ha Wohnbebauung.
Ahrensfelde – Lindenberger Straße mit ?etwa 10ha möglicher Wohnbebauung.
Lindenberg Süd mit 6,7ha Wohnbebauung.
Neu -Lindenberg – Thomas-Müntzer - Straße mit 1,2ha Wohnbebauung.

Jeder kann sich jetzt ausrechnen, dass schon im Schulplanungszeitraum mit einer Zunahme der Einwohnerzahlen, vor allem auch der Kinderzahlen im Kita- und Schulbereich zu rechnen ist.

Konsequenzen für den Schulbedarf?
Im Grundschulbereich ist mit der Schulbauerweiterung Vorsorge getroffen worden. Die gegenwärtige 3-Zügigkeit kann auf eine 5-Zügigkeit aufgestockt werden, mit einer Aufnahmekapazität von max. 140 Schülerinnen und Schülern der Klassenstufe1 (max. zulässige Belegung pro Klasse 28 Schüler). Gesamt könnten dann in der Grundschule bei voller Auslastung 840 (?) Schülerinnen und Schüler beschult werden. Die Räumlichkeiten sind dafür vorhanden. Doch ist eine so große Grundschule zu vertreten? Eher nicht! Es muss also im Zusammenhang mit der Forderung nach der Oberschule im Komplex Oberschule-Grundschule nachgedacht werden!

Bei angenommen voller Auslastung der Grundschule wäre mit dem Wechsel von jährlich 140
6-Klässlern auf eine weiterführende Oberschule zu rechnen.
Die Aufnahmekapazität der privaten Schule (Gymnasium-2-zügig, Oberschule - 1-zügig) pro Jahrgang beträgt bei einer Klassenstärke von 25, 75 Schülerinnen und Schüler. 50 im Gymnasium und 25 in der Oberschule.
65 Schülerinnen und Schüler müssten dann außerhalb der Gemeinde beschult werden!
Der Bedarf zur Errichtung einer Oberschule in der Gemeinde wäre somit da! Bei Klassenstärken von 20 bis 28 Schülerinnen und Schülern, wie in Brandenburg vorgeschrieben, ergäbe sich für die Oberschule eine 3-Zügigkeit, mindestens aber die 2-Zügigkeit.
Sollte der Bedarf am privaten Gymnasium die Aufnahmekapazität von 50 Schülern übersteigen, so ist denkbar, dass es zum reinen 3-zügigen Gymnasium wird. Das ist übrigens sinnvoll für ein gut funktionierendes Kurssystem in der Sekundarstufe2.

So, nun steht noch die Frage nach dem Schulstandort für die Oberschule an?
Um die Wegebeziehungen kurz zu halten und die Zentralität des Ortsteils Ahrensfelde zu unterstreichen käme als Standort für die Oberschule nur der Ortsteil Ahrensfelde infrage.
Und logisch ein Schulstandort der verkehrstechnisch für die Schülerinnen und Schüler gut zu erreichen ist. Sinnvoll wäre auch die Nähe zu einer bereits existierenden Sportanlage, die allerdings dem Schulbedarf gerecht werden müsste.
Den Schulstandortbedingungen entspräche weitestgehend das schon lange ins Auge gefasste Areal an der Lindenberger Straße/Ecke Ulmenallee. Das, ich schätze mal 10ha große Gelände ist Kircheneigentum. Eine Teilfläche von mindestens 2ha müsste also für den Oberschulstandort mit Grundschulteil sowie auch einen sicher notwendigen Kita-Standort von der Gemeinde erworben werden. Gespräche diesbezüglich laufen.
Dem Landkreis ist im Rahmen der Kreisschulplanung 2017 bis 2022 neben der inhaltlich begründeten Bedarfsanmeldung für die Oberschule unbedingt zeitgleich auch ein über die Kauf-Absichtserklärung des Areals hinausgehendes Verhandlungsergebnis mit der Kirche zu präsentieren

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