Dienstag, 9. Juni 2015

Eingriff in ein Ökosystem wird vom Schreibtisch aus bewertet

Neulich hat ein Leser der MOZ in einer Leserpost festgestellt, die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises macht sich in Sachen Naturschutz überflüssig und gehört abgeschafft.
Es ging um die Genehmigung von massenhaften Baumfällungen gegen den Widerstand der Bevölkerung.

Ähnliche Erfahrungen mit der Naturschutzbehörde haben wir hier in Mehrow mit der Haltung von Schweinen im Bereich des Ökosystems Lake – See und mit der Haltung von Schweinen unter schützenswerten Bäumen gemacht.

Jetzt ein neuer Fall, in dem die Behörde wiederum versagt!
Der Lake-See ist in Teilen im gültigen Landschaftsplan nach dem Bundesnaturschutzgesetz als streng zu schützendes Biotop ausgewiesen.
Und genau in diesem Teil des Lake-Sees hat der Anlieger das bestehende Ökosystem Lake-See – Gutspark mit angrenzendem Uferbereich durch Abholzung, Pferdehaltung und Mistlagerung ohne Rücksicht auf Fauna und Flora zerstört.

Mehrow 21 hat sich in der Sache an die Kreisbehörde und an die Ahrensfelder Verwaltung (Bürgermeister) gewandt. Gehrke verwies auf die Zuständigkeit der Unteren Naturschutzbehörde.
Auch die Ahrensfelder Verwaltung hat eine Mitarbeiterin für den Umweltschutz eingestellt, sollte man wissen!
Eine Stellungnahme/Bewertung dieses Vorgangs durch die Mitarbeiterin an die Kreisbehörde ist Mehrow 21 nicht bekannt. Allerdings ist der Vorgang der Kreisbehörde fotografisch belegt und inhaltlich beschrieben durch Ahrensfelde mitgeteilt worden.

Der Mitarbeiter der Kreisbehörde (Herr Ziegener) hat es nicht für notwendig gehalten, sich vor Ort sehen zu lassen.

Statt dessen erhielt Mehrow 21 folgendes Schreiben:


Sehr geehrter Herr Wüpper,

wir sind Ihrer Anzeige nachgegangen und haben folgende Informationen erlangt:

Es wurden 2 größere Bäume beseitigt, die nicht dem Schutz der Barnimer Baumschutzverordnung unterliegen. Darüber hinaus wurden kleinere Gehölze beseitigt, die ebenfalls nicht nach der Barnimer Baumschutzverordnung geschützt waren.

Die Pferde können (und sollen) nicht ans Wasser. Dem dient die Einzäunung mit einem Elektrozaun. Für den Fall, dass aufgrund plötzlicher Störung (z. B. durch freilaufende Hunde) die Pferde den Elektrozaun überwinden sollten, ist dahinter ein Drahtzaun aufgestellt worden.

Der Misthaufen wird demnächst dort verschwinden.

Zur Tierhaltung durch die Fa. Rahlf sind Sie bereits umfassend informiert worden.

Freundliche Grüße
Christian Ziegener
Sachbearbeiter Ordnungsrecht Widerspruchsverfahren

Welche Einstellung hat dieser „Fachmann“ zum Naturschutz?? Offensichtlich ist ihm der Naturschutz keine „Herzensangelegenheit“, sonst würde er Naturschutz anders handhaben!
Mit diesem Schreiben und Handeln befeuert er den schon vorhandenen Imageverlust seiner Behörde in der Bevölkerung ohne Zweifel ein Stück mehr!

Der Leser der MOZ liegt in seiner Leserpost wohl richtig, wenn er schreibt, diese Untere Naturschutzbehörde des Landkreises macht sich in Sachen Naturschutz überflüssig und gehört abgeschafft.

Gestern war ich übrigens vor Ort. Der Misthaufen liegt noch da, wo er immer gelegen hat. Von nur zwei gefällten Bäumen kann nach Inaugenscheinnahme nicht die Rede sein. Auch die Pferde stehen nach wie vor unzulässig nahe dem Ufer.

Unser schöner fast 700.000€ teurer Dorfteich wächst gegenwärtig wieder zu.
In Kürze mehr!


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