Dienstag, 17. September 2013

Umdenken beim Flächenverbrauch dringend notwendig

Umweltbundesamt/Pressemitteilung 37/2013

„Auch elf Jahre nach der Verabschiedung der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung sind wir noch weit davon entfernt, unser Ziel zur Verminderung des Flächenverbrauchs zu erreichen.“ 
Täglich nicht mehr als 30 Hektar zusätzliche Siedlungs- und Verkehrsfläche bis zum Jahr 2020 hat die Bunderegierung 2002 als einen der Indikatoren für die Nachhaltigkeit ausgerufen. 
Dennoch wurden in Deutschland im Erhebungszeitraum 2008 bis 2011 immer noch 81 ha pro Tag – das sind etwa 113 Fußballfelder täglich –  erstmalig für die Bebauung freigegeben. 
Meist handelt es sich dabei um Ackerflächen, auf denen nun Straßen, Einfamilienhäuser oder Einkaufszentren entstehen. 
Damit geht nicht nur Fläche für die heutige Nahrungsmittelproduktion verloren. Auf den von 2008 bis 2011 umgewidmeten rund 120.000 ha – eine Fläche, die ungefähr so groß ist wie Berlin und München zusammen – könnte man beispielsweise den Jahresbedarf an Brot für mehr als 13 Millionen Menschen produzieren. Die Zerstörung wertvollen Bodens hat auch Folgen für künftige Generationen. „Um gewachsenen Boden mit seinen natürlichen Bodenfunktionen wieder herzustellen, bedarf es Jahrtausende“, so UBA-Präsident Flasbarth. 

Beim Bürgermeister und der Bauverwaltung (Frau Schaaf und Frau Wenzel) ist wie ihre Stellungnahme zu den Einwänden von Bürgern und oberen Instanzen zum öffentlich ausgelegten  Flächennutzungsplan- Entwurf zeigt, kein Umdenken erkennbar! 
Starrsinn, Abhängigkeiten und das Verharren im Alten gehören bekanntlich zu Leuten, die viel zu lange im "Amt" sind! 

Gegensteuern könnte ein überregionaler Handel mit Flächenzertifikaten, bei dem alle Städte und Gemeinden nur noch eine bestimmte Menge an Außenbereichsfläche neu bebauen dürfen, so dass bis zum Jahr 2020 das 30-Hektar-Ziel der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie erreicht wird.
Im Rahmen des Umweltforschungsplans (UFOPLAN) wird daher das F+E Vorhaben „Planspiel Flächenhandel“, im Auftrag des Umweltbundesamtes,  von einem Gutachterteam unter Leitung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln durchgeführt (Laufzeit 10/2012-12/2015).
Der Modellversuch prüft realitätsnah, ob handelbare Flächenzertifikate ein Instrument sein können, um den Städten und Gemeinden dabei zu helfen, den Flächenneuverbrauch zu vermindern und die Innenentwicklung zu verbessern. Dabei sollen alle Instrumente des Flächenmanagements in ihrer Wirkungsweise behandelt werden.
Entscheidend für den Projekterfolg ist die Mitwirkung engagierter Modellkommunen. Für die Projektphase ab 2014 werden noch Kommunen als Teilnehmer gesucht. Haben Sie Interesse an einer Mitwirkung oder wünschen Sie nähere Informationen?

Zertifikate-Rechner 

Ahrensfelde PLZ 16356

Einwohner
13.002
Phasen I - V
Menge kostenlos zugeteilter Flächen-Zertifikate pro Jahr (ein Zertifikat entspricht 1.000 m²):
Phase I:
2014-2016:
33 Zertifikat(e)
Phase II:
2017-2019:
25 Zertifikat(e)
Phase III:
2020-2022:
15 Zertifikat(e)
Phase IV:
2023-2025:
11 Zertifikat(e)
Phase V:
2026-2028:
7 Zertifikat(e)

Für die Kommunen kann sich bei sparsamen Wirtschaften der Handel mit den Zertifikaten lohnen, weil sie dann Geld einnehmen können, um zum Beispiel Flächenrecycling oder Energiesparmaßnahmen zu finanzieren. Der Modellversuch wurde vom UBA gründlich vorbereitet und ist nun in der ersten Phase mit 15 Kommunen gestartet. Das sind u.a. Dessau-Roßlau, Meerane und die Stadt Spremberg.
Nach der Startphase können noch weitere 50 bis 100 Kommunen an dem „Planspiel Flächenhandel“ teilnehmen. Etliche haben bereits ihr Interesse signalisiert. Sie erhalten neben einer Aufwandsentschädigung wertvolle Unterstützung bei der Erfassung ihrer städtebaulichen Entwicklungspotenziale sowie beim Erstellen von Kosten-Nutzen-Analysen. Das Projektkonsortium „Planspiel Flächenhandel“, das den Modellversuch durchführt, hilft außerdem  bei der Beantragung von weiteren Fördergeldern.
Ja dann Herr Bürgermeister, nichts wie ran! Verschlafen Sie nicht auch diese Chance!

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