Ich
begrüße den Gemeindevertreterbeschluss das jahrelange Versäumnis zu
beenden und endlich auch für Mehrow einen, den ersten FNP erstellen
zulassen.
Ich bedauere jedoch sein zustande kommen und das vorliegende Ergebnis!
Der
Entwurf ist nicht Ausdruck des Bürgerwillens, wie die
Unterschriftenaktionen in Mehrow und die beiden
Informationsveranstaltungen gezeigt haben. Die ausgewiesene
Wohnbaufläche M3 ist einzig das Produkt von Hinterzimmerpolitik,
Kungelei und Klientelpolitik von Ortsvorsteherin, Verwaltung und
Eigentümer des Grundstücks.
Es gibt für Mehrow hinsichtlich der zu
erwartenden Bevölkerungsentwicklung keinerlei vernünftig zu
begründenden Bedarf über die Bauflächen Krummenseer Weg und kleinere
Lückenbauten im Innenbereich hinaus. Da ist das Ziehen einer möglichen
Option im Außenbereich (M3) durch die Verwaltung , wie es der LEP B-B
offensichtlich ermöglicht, für jeden ersichtlich kontraproduktiv zur
Bedarfslage und bar jeder Vernunft. Die hier praktizierte
Günstlingswirtschaft ist abzulehnen! Der LEP B-B sieht übrigens auch
vor, dass wenn schon Optionsflächen gezogen werden, diese bei
Vorhandensein ausnahmslos Konversionsflächen sind. Und da hätten wir ja
bekanntlich die Beli-Fläche. Ich verweise auch darauf, dass die untere
Bauaufsichtsbehörde in Eberswalde ein Bebauungsbegehren des Eigentümers
mit Zustimmung der Gemeinde vormals für diese Fläche abgelehnt hat.
Erstaunlich dieser Sinneswandel in der Gemeindeverwaltung!
Bekanntlich
hat der Eigentümer das Grundstück abgeholzt. Mit dieser
rücksichtslosen Abholzungsaktion durch den Eigentümer wurde die jetzt
ausgewiesene Wohnbaufläche M3 an der Lake als Biotop mittlerer
Wertigkeit, herabgestuft. Bekanntlich sind Biotope mit mittlerer
Wertigkeit aber nach Gesetzeslage sukzessive zu standortgerechten
Biotopen mit heimischer Flora weiter zu entwickeln. Das ist so
offenkundig zu Lasten der Natur und der Allgemeinheit verhindert
worden.
Ich lehne die Ausweisung dieser Wohnbaufläche M3 für Mehrow ab.
Ich
weise auch darauf hin: Für die ausgewiesene Wohnbaufläche M3 gibt es
Entwicklungsvorstellungen im Selbstbindungsbeschluss der
Gemeindevertretung zum Dorferneuerungsplan, die/der auch heute noch
Gültigkeit haben. Der Beschluss ist durch die Gemeindevertretung nie
aufgehoben worden!
Ich kritisiere das Verfahren zur Erstellung
des FNP-Entwurfs über die Bürgerbeteiligung/Nichtachtung der
Bürgermeinung hinaus. Den Verfahrensfehler sehe ich darin, dass
Landschaftsplanung und FNP-Planung (hier Bauflächenausweisung) nicht in
der gesetzlich bestimmten Ausgewogenheit realisiert worden sind. Der
Landschaftsplan hatte ersichtlich wohl hier nur die Funktion die
Bauflächenausweisung im Nachgang zu unterfüttern. Das sieht der
Gesetzgeber mit Sicherheit so nicht vor! In keiner Ausschusssitzung Bau
war der Landschaftsplan in seiner Gänze je Diskussionsgegenstand. Ich
frage mich auch, weshalb der Lake-See insgesamt nicht im FNP als
hochwertiges Biotop (mehr geht nicht!) ausgewiesen wird, sondern nur ein
verschwindend geringer Teil. Hier wird der Wert des Areals als grüne
Lunge Mehrows in eklatanter Weise verkannt. Überhaupt scheint mir die
Biotopausweisung im Innenbereich Mehrows fraglich. Generell, so habe
ich den Eindruck, wird im FNP-Entwurf (auch in den Ortsteilen Eiche und
Lindenberg) der Ressource Natur nicht die Aufmerksamkeit zu teil, die
ihr heute und im Sinne von Nachhaltigkeit im Umgang mit ihr, zusteht!
Ich fordere die Verantwortlichen auf, die Entwurfsplanung im Inhalt und Verfahren zu überdenken und zu überarbeiten!
Mit freundlichen Grüßen
W. Unger
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