Mittwoch, 10. Juni 2020

Bericht und Meinungen zum Bauausschuss vom Ausschussmitglied Hartmut Moreike

Im Ausschuss für Wirtschaft, Bauwesen, Umwelt und Natur stand der Beitritt zur Initiative "Deutschland summt" auf der Tagesordnung.
Nun ist die Gemeinde Ahrensfelde nicht gerade ein Musterschüler in Sachen Umwelt und Naturschutz, denn es gab in fünf Jahren Vorlagen zu diesem Thema, die an einer Hand abzuzählen waren. 
Nun gab es gute Gründe dem Beitritt zuzustimmen, was schließlich mit der Mehrheit der Ausschussmitglieder auch erwartungsgemäß erfolgte und noch mehr, diesen Beitritt infrage zu stellen. 
Natürlich ist jede Maßnahme auf diesem Gebiet zu begrüßen. Aber das enthebt die Gemeinde nicht von der Verantwortung, endlich einmal ein langfristiges Konzept für Natur- und Umweltschutz zu entwickeln. Das sah auch Frau Wahl, eine verantwortliche Mitarbeiterin der Gemeinde so, dass eine Konzeption, die den Istzustand erfasst, die Ziele formuliert und die Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele überfällig wäre, doch "Deutschland summt" könnte ein Anstoß dafür sein.

Der Einwurf des Ausschussvorsitzenden, Herrn Dreger, dass ja alle Maßnahmen mit dem Verein Barnimer Feldmark abgestimmt würden, war ein schwacher Versuch, die Defizite auf diesem Gebiet zu beschönigen. 
Denn der Verein kümmert sich nicht um die grüne Gestaltung der Dorfstraßen in den einzelnen Ortsteilen und damit der Erhöhung der Lebensqualität der Einwohner. Nicht um die Vermeidung von ungesetzlichen Fällungen von Bäumen bei Bauvorhaben. Zu den Initiativen des rührigen und erfolgreichen Vereins Barnimer Feldmark gehört nicht das Betongrau der Gewerbegebiete der Gemeinde mit Grün aufzubessern oder Bienenweiden anzulegen und Wildbienenpatenschaften zu organisieren. 
Auch der Hinweis von Frau Formazin, dass ja die Bebauungspläne solche Maßnahmen enthalten und beim Achsenkonzept gefordert werden ist eher eine Befürwortung, dass es gerade dafür eine mittelfristige Konzeption braucht, was die Bürger und die Gemeinde in den nächsten Jahren wollen und dazu einbringen können. 
Dazu wäre eine Zusammenarbeit mit der Hochschule für regionale Entwicklung sinnvoll und dürfte auch an Kosten nicht scheitern, denn wie Frau Formazin richtig bemerkte, dass Umweltschutz nicht zum Nulltarif zu haben ist, das muss jedem klar sein. 
Allein das Logo "Deutschland summt" wird weder Massen mobilisieren noch Umweltbewusstsein zur tagtäglichen und gelebten Praxis werden lassen. 
Das höchst umweltschädliche Höhenfeuerwerk alljährlich auf dem Weihnachtsmarkt in Ahrensfelde ist nur ein kleines Beispiel, wie viel Überzeugung und Arbeit noch vor uns liegt.


Hartmut Moreike

4 Kommentare:

  1. Typisch für den"Fachmann Dreger", der nicht einmal den Landschaftsplan der Gemeinde kennt!
    Guter Beitrag herr Moreike!

    AntwortenLöschen
  2. Der Landschaftsplan der Gemeinde (verabschiedet 2014) war übrigens nie Thema im Ausschuss. Das zeigt letztlich die Wertschätzung von Natur und Umwelt im politischen Raum und in der Verwaltung der Gemeinde. Und so sind Themen wie die "Gemeinde summt" nicht Teil einer Strategie sondern schlicht Aktionismus!
    Wäre z.B. das Bauvorhaben "Seniorenheim Ulmenallee von ANKA-Bau" unter Berücksichtigung des Landschaftsplanes betrachtet worden, hätte bei dem Standort Feuchtbiotop nie dort geplant werden dürfen!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Nur durch die Intervention der Unabhängigen bei Naturschutzbänden und der Naturschutzbehörde konnte der Bau an diesem Standort verhindert werden; ganz zum Unmut des Bürgermeisters, Ortsvorstehers und der Verwaltung, die ANKA-Bau den Gemeindestandort sogar anboten!

      Löschen
    2. Nun stand Gehrke als Verlierer wohl im Wort bei ANKA-Bau und sah sich wohl in der Pflicht, nach einem neuen kommunalen Standort umzusehen. Und den hat er dann mit Hilfe vom Ortsvorsteher Meuschke in Lindenberg - Baugebiet Lindenberg Süd - gefunden.
      Das ist allerdings schon mindestens 2 jahre her und über Ankündigungen und einem Zusatzkauf von einer privaten Fläche ist an Informationen an die GV nichts mehr rüber gekommen!
      Inwiefern ein Kaufvertrag Gemeinde - ANKA-Bau zustande kam ist mir unbekannt.

      Löschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.