Heimatkunde: Mehrows Landschaft durch die geographische Brille gesehen
von Dr. Wolfgang Unger , Mehrow
Mehrows Landschaft - Eis und Wasser formten das Gesicht !
Wer heute die Mehrower Flur in Richtung Ahrensfelde / Eiche, Krummensee, Blumberg, Hönow oder Altlandsberg bereist, sei es per Pedes, per Fahrrad, per Pferd oder Auto, dessen naturfreundliches und heimatkundliches Auge entdeckt rechts und links des zumeist mit Strauch - und Baumbestand versehenen Blumberger Weges, des Krummenseer Weges, des Altlandsberger und Hönower Weges sowie der Ahrensfelder Chaussee, Hönower Straße und Trappenfelder Straße eine 50 vielleicht 60 Meter über den Meeresspiegel ragende ebene, flachwellige Landschaft, zumeist aus Ackerland bestehend, kleineren und größeren Flächen von Mischwald und Kiefernwald, Grünland und Ödland.
Entwässerungsgräben, kleine beckenartige, aber auch langgestreckte grabenartige, mit Strauchwerk oder Schilf bewachsene, wasserlose Vertiefungen (Hohlformen), viele fast kettenförmig aneinandergereihte und durch Gräben verbundene winzige und größere Seen unterschiedlicher Form, wie Dorfteich, Lake, Papenpfuhl, Krummer See, Katharinen-Pfuhl, Binsen - Pfuhl und Heidesee in der Mehrower Heide, Blakesee, Wendtsee und Steinhövelsee, die zum Teil stark verschilft und verlandet sind, lassen dem aufmerksamen Betrachter die Mehrower Landschaft in ihrer Vielfalt, Flora und Fauna durchaus interessant und abwechslungsreich erscheinen und laden zum Verweilen und Entspannen ein.
Findlinge allerorts aus Granit und von den Mehrowern begehrte Steinhaufen an den Ackerrändern weisen auf die Vergangenheit der Landschaft hin.
Mehrows Landschaft - Eis und Wasser formten das Gesicht !
Die Geographie ordnet in ihrer naturräumlichen Gliederung Brandenburgs, Mehrows Landschaft neuerdings der Ostbrandenburgischen Platte (Gebiet zwischen Berlin im Südwesten und Bad Freienwalde im Nordosten sowie Oranienburg im Nordwesten und Frankfurt/Oder im Südosten) zu. Von Mehrow aus in Richtung Berliner Niederung fällt diese ab und in Richtung Blumberg / Freienwalde steigt sie an.
Damit ist grundsätzlich die Entwässerung der Mehrower Flur nach Berlin, in das Berliner Urstromtal ausgerichtet.
Naturgeographisch gesehen, ist die Ostbrandenburgische Platte (im Volksmund und auch auf vielen Karten der Barnim) ein eiszeitliches Aufschüttungsgebiet .
Ihre Oberfläche prägen daher heute noch Sander, Grund - und Endmoränen, die in der Weichseleiszeit vor etwa 17000 Jahren durch den aus Norden angerückten Eispanzer (Inlandgletscher) von etwa 1000 Metern Dicke und dessen Schmelzwässer sowie von später verschütteten Gletschereisresten ihre Erzeuger und Gestalter fanden.
Mehrows Landschaft dominieren die vom Eis geschaffenen ebenen, flachwelligen Grundmoränen, deren meist lehmige, recht fruchtbare Böden, die vorrangige ackerbauliche Nutzung in der Mehrower Flur begründen .
Dort wo die Böden einen höheren Sandanteil haben, wie am Nordost- und Südrand der Flur sowie in der Mehrower Heide (Ortsteil Trappenfelde), stehen die Mischwälder und Kiefernwälder bzw. ist auch Ödland anzutreffen .
Die Entwässerungsgräben, die Schmelzwasserrinnenseen - bzw. die aus den verschütteten Gletschereisresten entstandenen Grundmoränenseen wie u.a. Krummer See, Lake und Steinhövelsee mit Zufluss und Blakesee sind die Feuchtgebiete des Mehrower Naturraums mit entsprechendem Grünlandanteil.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.