es ist eine Leistung, die Hochachtung und Anerkennung verdient. Mehr als 1800 Beiträge zur Entwicklung und zu Missständen in unserer Gemeinde Ahrensfelde hat Dr. Wolfgang Unger für unseren Blog verfasst, die fast 500 000 Mal aufgerufen worden sind.
Dafür, lieber Wolfgang, bedanken wir uns bei Dir sehr herzlich. Du hast mit Deinen bisherigen Veröffentlichungen entscheidend dazu beigetragen, dass die Bürger mehr über Probleme und fragwürdige kommunale Entscheidungen erfahren haben. Zum Beispiel zu den Hintergründen von Bauvorhaben, Flächenversiegelung und unzureichenden Ausgleichsmaßnahmen für den Umwelt- und Naturschutz.
Wer selbst schreibt, weiß, wie viel Kraft, Einsatz und Disziplin ein solch dauerhaftes Engagement über acht Jahren hinweg erfordert. Zumal Deine Beiträge keine eigennützigen Ziele oder gar kommerzielle Absichten verfolgen, sondern einen der wichtigsten Zwecke unseres gemeinnützigen Vereins Mehrow 21 e.V.: die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements. Dafür sind aufklärende Informationen unentbehrlich.
Mit Deiner ehrenamtlichen Arbeit als Gemeindevertreter und im Kreistag hast Du dieses Engagement für das Gemeinwohl selbst vorbildlich gelebt. Es ist ein großer Verlust, dass Du diese Ämter nun aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musst. Wir hoffen, dass Du die Entwicklungen in der Gemeinde dennoch weiterhin mit kritischem Blick für Verbesserungen beobachten und mit spitzer Feder kommentieren wirst, in unserem Blog wie bei der Bürgerbewegung der Unabhängigen.
Im Zentrum unserer Arbeit und der Veröffentlichungen von Mehrow 21 e.V. wird weiterhin unser Engagement für Natur- und Umweltschutz sowie Landschaftspflege und bürgerschaftliches Engagement stehen. Und das in allen Facetten. Wir wollen umweltverträgliche Entwicklungen fördern und Bürger anregen, sich zu informieren, mitzureden und aktiv zu werden. Gerne auch bei uns im Verein!
Wenn es um das in unserer Satzung klar beschriebene Ziel "Das grüne Herz von Mehrow" geht, werden wir kontraproduktive Entwicklungen weiter munter und heftig kritisieren. Und natürlich auch die Verantwortlichen dafür. Das gilt ebenso für die anderen Ortsteile und die Pläne, die Landschaft weiter zuzubauen.
Gastbeiträge, Mails und Leserbriefe zu diesen Themen sind immer gerne willkommen. Wir bitten aber um Verständnis, dass wir nicht jede Zuschrift veröffentlichen.
Zum höchst fragwürdigen Bauvorhaben an der Lake und den frevelhaften Kahlschlägen im Waldbiotop gibt es spannende Neuigkeiten.
Nach unseren Protesten und der Foto-Dokumentation im Blog hat die Forstbehörde Eberswalde ein Verfahren gegen die Verantwortlichen eingeleitet. Auch die erfolgte Absperrung des seit Jahrzehnten frei zugänglichen Waldgeländes wurde untersagt und musste wieder abgebaut werden. Das ist ein schöner Erfolg.
Wir werden in unserem Protest und Widerstand gegen die Zerstörung dieser wertvollen Lebensräume nicht nachlassen. In dem ausgewiesenen Waldareal nahe der Seenkette leben zwei Dutzend teils seltene bedrohte Vogelarten, ebenfalls streng geschützte Zauneidechsen und rote Waldameisen. Auch zahlreiche Amphibien und Fledermäuse sind rund um die Lake nachgewiesen (siehe Umwelt- und Artenschutzbericht sowie Fachgutachten).
Hier in Mehrow wird Klima-, Umwelt- und Artenschutz ganz konkret und greifbar! Wollen wir weitere Biotope und Freiflächen für ein paar Häuser im Außenbereich und die Profite eines einzelnen Flächenkäufers opfern? Oder die Biotope erhalten und endlich die Parkerweiterung schaffen, die bereits 2004 von der Gemeinde Ahrensfelde mit dem Dorfentwicklungsplan einstimmig (!) beschlossen wurde?
Spätestens die illegale Abholzungsaktion vor zwei Monaten, mit der rücksichtslos Tatsachen geschaffen werden sollen, bevor die Gemeinde und die gewählten Bürgervertreter entschieden haben, müsste weitere Gemeindevertreter zum Nach- und Umdenken bringen. Dieses unsinnige Bauvorhaben ist in der Abwägung zu den massiven Nachteilen für den Umwelt-, Klima- und Artenschutz nicht zu verantworten!
Bei der letzten Sitzung zu dem Vorhaben votierten bereits sechs Gemeindevertreter gegen die Waldzerstörung. Schon vier weitere Gegenstimmen hätten genügt, das Vorhaben zu kippen. Und das muss das Ziel sein. Es gibt kein Recht, diese Biotope zu zerstören und diese Grünflächen im Außenbereich zu bebauen. Es gibt nicht das dafür zwingend nötige öffentliche Interesse, das die Schutzinteressen überwiegt. Und es gibt auch keinen Vertrauensschutz.
Diese Forstflächen wurden als Brachland 2008 spottbillig für weniger als 2,50.-/qm versteigert und NICHT als Bauland oder Bauerwartungsland. Nur deshalb wurde es verschleudert. Jeder Interessierte wusste, dass es um Wald im Außenbereich geht und die Gemeinde hier die Wiedereinrichtung des früheren Parks erst vier Jahre zuvor beschlossen hatte.
Es bleibt daher ein Skandal, dass schon bald nach der Versteigerung die Waldflächen plötzlich im ersten FNP als "Option" für eine mögliche Bebauung ausgewiesen worden sind. Die sehr fragwürdigen Hintergründe, die Verantwortlichen dafür und eine schon damalige skandalöse Kahlschlag-Aktion haben wir auf www.mehrow.21 ausführlich benannt und dokumentiert. Weitere Aufklärung dazu werden wir liefern.
Bitte, liebe Gemeindevertreter, machen Sie sich schlau zu diesen Hintergründen! Sie und niemand anderes entscheiden, ob diese Biotope erhalten bleiben und das "grüne Herz" mit einer leicht machbaren Erweiterung des schönen Parkgeländes an der Lake realisiert werden kann.
Nehmen Sie Ihre Verantwortung für Klima-, Umwelt- und Artenschutz ernst! Stimmen Sie bei der nächsten Abwägung gegen dieses Vorhaben, das allen Zielen von mehr Nachhaltigkeit zuwiderläuft. In der Abwägung ist dem Gemeinwohl durch den Erhalt des Waldes 1000 Mal mehr gedient als durch fünf oder sechs neue Häuser in diesem schützenswerten Außenbereich, von denen nur sehr, sehr wenige Nutznießer profitieren.
Mehrow 21 e.V. wird sich wie angekündigt weiterhin für den Erhalt der Biotope und das grüne Herz einsetzen. Petitionen und eine Verbandsklage gegen einen B-Planbeschluss werden erwogen. Mehrere Fachjuristen haben sich die Vorgänge bereits angeschaut und uns bereits wertvolle Hinweise gegeben.
Alle großen Naturschutzverbände des Landes haben das Vorhaben in der bisherigen Abwägung mehrfach und strikt abgelehnt, weil die Eingriffe in die Natur nicht angemessen auszugleichen seien. Genau das ist auch unsere Bewertung.
Wen wir wir auch kontaktieren, die Reaktion ist meist einhellig: Dieses Vorhaben ist schon wegen seiner Vorgeschichte schlicht ein Skandal und sollte unbedingt verhindert werden!
Zur weiteren Info: Hier im Blog sind viele wichtige Infos zu diesem Thema nachzulesen. Einen Überblick erhalten Sie mit dem Beitrag aus dem Mai 2019. Weitere ausführliche Texte zu den Verantwortlichen, den politischen Entscheidungen und den skandalösen Abholzungen (mit Fotos) finden Sie in den Monaten Oktober, November und Dezember (Verfasser: Thomas Wüpper).