Sonntag, 23. März 2014

Beitrag in der BZ

Text Julia Backes, Bilder Stefanie Herbst:

Sauerei in Mehrow

Hausbesitzer leiden unter Schweine-Mief

  1. März 2014 14:22 Uhr, Julia Backes | Aktualisiert 14:22 Mitten in einem Mehrower Wohngebiet liegt eine Schweinefarm. Den Anwohnern stinkt es gewaltig, doch sie sind machtlos.
Ines Eisold (51) leidet unter dem Schweine-Mief



Landwirt Torsten Rahlf (50) züchtet die Schweine mitten im Wohngebiet
Landwirt Torsten Rahlf (50) züchtet die Schweine mitten im Wohngebiet

Landluft tut gut, so sagt man. Aber in Mehrow mieft es so gewaltig, dass die Anwohner die Nase gestrichen voll haben. Über 100 Sattelschweine hausen mitten in dem Ahrensfelder Ortsteil, nur eine Straße trennt die Bewohner von den Borstentieren.
Der penetrante Gestank ist für die Hausbesitzer eine große Schweinerei. Unter den Betroffenen ist auch Ines Eisold (51). Sie hat sich als Geldanlage ein Grundstück im Krummenseer Weg gekauft, und ein Doppelhaus gebaut - alles, bevor die Schweinefarm kam. Nun versucht das Doppelhaus schon seit zwei Jahren zu verkaufen, vergebens.
Um die 150 Interessenten haben sich das Haus angeschaut. Aber bei diesem Mief kann man die Erdbeertorte im Garten nun wirklich nicht mehr genießen", sagt Eisold. Nur 44 Meter ist ihr Haus von den Schweinen entfernt!
Auch Nachbar Joachim Müller (64) vergeht bei den tierischen Ausdünstungen der Appetit: "Wir mussten schon den ein oder anderen Grillabend abbrechen."
Wie kam es zu der Schweinefarm mitten im Wohngebiet? Eigentlich sollten auf dem Gelände der ehemaligen LPG 36 Einfamilienhäuser entstehen. Aber die Erbengemeinschaft zerstritt sich und verpachtete dem Kommunaldienstleister Torsten Rahlf (50) das brachliegende Areal.
Seit 2011 betreibt er hier nun seine Schweinezucht. Und das, obwohl er erst seit Januar 2014 eine Genehmigung dafür hat. Sieben gestankgeplagte Anwohner haben deshalb beim zuständigen Landkreis Barnim Widerspruch gegen die Genehmigung eingelegt.
"Da geht was nicht mit rechten Dingen zu", sagt Eisold, die auch einen Anwalt eingeschaltet hat. Vize-Landrat Carsten Bockhardt (58) (CDU) versichert, dass die Gesetzte eingehalten wurden. Der Leiter der zuständigen Unteren Bauaufsichtsbehörde Uwe Stegert (50) erklärt, dass man immerhin noch eine Behörde sei und nicht auf Emotionen Rücksicht nehmen könne: "Es gibt immer Gewinner und Verlierer."
Mein Kommentar: Was ist das bloß für ein Vize-Landrat?  Erst droht er im Kreistag den Mehrower Widersprüchlern, weil diese es wagen dem Genehmigungsbescheid zu widersprechen, mit saftigen Gebühren bis 1000€  und nun versichert er, alle Gesetze werden eingehalten!
Ich darf nur daran erinnern, dass die Schweine-und Rinderhaltung inmitten Mehrows vor Januar 2014 illegal erfolgt ist!
Ich darf daran erinnern, dass im Genehmigungsverfahren die 3 an das Flurstück 110 angrenzenden geschützten Biotope völlig unberücksichtigt worden sind, ihre Existenz ausgeblendet wurde. Herrn Bockhardt dürfte doch bekannt sein, dass nach Bundesnaturschutzgesetz Handlungen, die zu einer Zerstörung oder einer 
 sonstigen Beeinträchtigung von

natürlichen oder naturnahen Bereichen fließender und stehender Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer und der dazugehörigen uferbegleitenden natürlichen oder naturnahen Vegetation verboten sind!
Ich darf daran erinnern, dass mit der Schweine-und Rinderhaltung im nahen Umfeld von Wohnstätten bewusst gegen das Gebot der Rücksichtnahme verstoßen wird!
Ich darf auch daran erinnern, dass Herr Rahlf zurzeit bewusst gegen die Auflagen im Genehmigungsbescheid (Schweine stehen auf einem nicht genehmigten Flurstück und unter den Baumkronen der alten Eichen) verstößt.
Eine Anmerkung zum Amtsschimmel Untere Bauaufsichtsbehörde erübrigt sich, bei diesem Statement des Herrn Stegert! Wenn Frau Eisold feststellt, " da geht was nicht mit rechten Dingen zu", dann spielt sie sicher darauf an, dass Herr Stegert selbst den eingeschalteten Anwälten seit Wochen eine Akteneinsicht verwehrt!






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